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Amazon-Serviceoffensive: Slapstick pur

8. Dezember 2016

Nicht in den falschen Hals bekommen: 95 Prozent meiner Einkäufe finden online statt, und davon sicherlich 90 Prozent bei Amazon. Über die Wochen und Monate eines Jahres kommen dreistellige Bestellzahlen zusammen, und wie immer ist das eine oder andere nicht gaaaaanz in Ordnung. Verkickte Verpackungen auf Grund der "Amazon Frustfreien Verpackung" (der Analogie zu "kontaktlosem Beischlaf"), nicht eingehaltene Lieferversprechen dank "DPost" (der Analogie zum berittenen Boten mit einem fehlenden Hufeisen), alles hinnehmbar. Wenn allerdings in einem Paket mit zwei Artikeln eines fehlt, dann ist das nicht mehr so ganz hinnehmbar, der Erfahrung nach aber alles andere als ein Problem: Amazon anrufen, reklamieren, Ersatzbestellung bekommen, fertig.

Gestern (fast) so geschehen: Bestellt waren ein Ladegerät für die Akkus der Parrot BeBop 2-Drohne und ein Akku für eben selbige. Angekommen in einem schlecht verklebten Bügelkarton: Das Ladekabel. Nach Sichtung der Umgegend des Paketkastens und vergeblicher Hoffnung, den Akku irgendwo liegen zu finden, der Anruf bei Amazon. Positive Überraschung: Neben der gewohnt diskussionsfreien Ersatzlieferung gabe es auch noch ein Unterhaltungsprogramm:

Amazon-Mitarbeiterin (mit schleppendem, osteuropäischen Akzent): "Gutten Tag. Wie kann ich Ihnen häääälfen?"

Meine Wenigkeit (mit mühsam abtrainiertem Pott-Akzent): "Moin! Bei der eingegebenen Bestellnummer fehlte der Akku..."

A: "Aaaah... Iiiich värstääääähe. Wobei fäählte der?"

MW: "... bei der Lieferung!"

A: "Aaaah... Iiiich värstääääähe. Abär bei wääälcher Liferung?"

MW: "... [?!] ... na bei der der Bestellnummer XYZ?"

A: "Aaaah. Fählte bei "Ladegerrät ParottBiBopp" oderr bei "Akku ParottBiBopp waaaiss"?"

MW: "Na der Akku..."

A: "Joooooh. Abberr fählte bei "Ladegerrät ParottBiBopp" oderr bei "Akku ParottBiBopp waaaiss"?"

MW: "... der Artikel Akku Parrot Bebop 2 Weiss fehlte."

A: "Aaaah. Da fählte Akku. Mommänt. Muss Nachfragen."

Warteschleife und Zeit zu rekapitulieren. What. The. F...rohsinn?

A: "Danke für Gädullt! Mache ich färtig Ärsatzlifferung. Möchten Sie rücksäänden mit Härrmes oderr DähaEll?"

MW: "Was denn zurücksenden?"

A: "Na, Akku!!!!"

MW: "Ja aber der fehlt doch?!"

A: "Äben. Schickän Ärrsatzlifferung, Sie schicken zurück."

MW: "JA ABER WAS DENN?"

A: "Na, Akku!!!!"

Durchatmen. Nachdenken. Zu keiner Lösung kommen.

MW: "Der Akku fehlt im Paket. Sie schicken mir ihn nach. Warum sollte ich den zurücksenden?!?!"

A. "Mommment. Muss ich naaaachfragän."

Kurt Felix kann es nicht sein. Paola? Guido Cantz? Wer auch immer...?

A: "Danke für Gädullt! Mache ich färtig Ärsatzlifferung. Müssen Sie nicht rücksäänden. Schuldigung, känne mich niiicht aus mit Akku. Schönnen Taaaag!"

Ich habe jetzt noch Bauchschmerzen vor Lachen... :D

Bevor ein Schlaumeier mir jetzt vorwirft, mich über den Akzent gleichzeitig über die Dame oder Ausländer im Allgemeinen lustig zu machen: Der Akzent war Teil der gesamten surrealen Situation. Das hätte aber ein beliebiger sein können. Mit einer Sächsin stelle ich mir das auch putzig vor... "Was für´n Aggüüü?" :D

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Revolution oder Mogelpackung? Das iPad 3

8. März 2012

Auf den ersten Blick: Endlich mal wieder eine Produktvorstellung, die es in sich hatte. Nachdem schon für das iPad 2 ein hochauflösendes Retina-Display angekündigt worden war, sich dies aber als "zu früh gefreut" herausstellte, hat das "iPad 3" (was nur noch "das iPad" heisst) jetzt eine sagenhafte Auflösung von 2048 x 1536 Pixeln mit an Bord. Das ist ein etwas kleinerer ppi-Wert (Pixel per Inch) als beim iPhone 4, die Bezeichnung "Retina" bezieht sich aber darauf, dass man keine Pixel mehr erkennen kann. Und in der Summe: vierfache Pixelzahl (je doppelt so viele Pixel in der Breite und Höhe wie bei den Vorgängern) ist schon eine Hausnummer.

Eine 5 Megapixel-Kamera (statt der bisherigen 1 Megapixel-Kamera) mit Beleuchtung und 5 Linsen (und dem Vernehmen nach bis auf die Auflösung vergleichbar mit der iPhone 4-Kamera), ein A5x Vierkern-Prozessor (um die horrende Zahl der Pixel performant ansteuern zu können) runden das Paket ab.

Auch in Deutschland ist das Gerät 4G-/LTE-tauglich, wobei Apple selbst schreibt "Datentarife separat erhältlich. Die 4G Abdeckung ist nicht in allen Regionen verfügbar und abhängig vom Anbieter. Nähere Informationen sind beim jeweiligen Mobilfunkanbieter erhältlich." Dem Vernehmen nach wird es mit dem LTE-Frequenzband 700 und 2.100 MHz ausgeliefert, die deutschen LTE-Netze aber arbeiten im Band zwischen 800 und 2.600 MHz... und die Aussage "Weltweites 3G-Surfen" macht da auch nicht unbedingt Mut...

Wie auch immer: Die kritischen Stimmen, die jetzt wieder maulen, wo denn die Innovation geblieben wären (und zu denen ich nach der Vorstellung des iPad 2 und des iPhone 4S gehört habe), legen aus meiner Sicht eine verquere Erwartungshaltung an den Tag. Das iPad 2 ist mittlerweile durchaus con der Konkurrenz eingeholt worden (das Samsung Galaxy Tab ist nur ein Beispiel). Dem iPad 3 hat keiner der Konkurrenten etwa entgegenzusetzen. Was wäre also eine Innovation gewesen?

Ein neues Gehäuse, da hätte man ja durchaus drauf hoffen können... aber wer Millionen in einem Rechtsstreit mit Samsung verballert, weil angeblich das Design des iPads und des Konkurrenzproduktes soooo ähnlich sind, der wird sicherlich nicht davon abweichen...

Am 16.3. wird ein weißes 64GB iPad 3 bei mir ins Haus flattern, und ein weisses 32GB iPad 2 in die Hände der bEva... :-D

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Amazon Cyber Pann-Day

2. Dezember 2011

Ich bin immer begeistert davon, wenn Unternehmen es schaffen, aus Fehlern zu lernen. Oft allerdings resultiert daraus Überkompensation. Bestes Beispiel dafür: Die Kollegen von Amazon und der "Cyber Monday".

Im letzten Jahr, als das in den USA so beliebte Schnäppchen-Jagd-Getöse zum ersten Mal auch in Deutschland stattfinden sollte, gab es statt fröhlichem Hahali eher frustriertes Gebrumme: Angebote waren sekundenschnell nicht mehr verfügbar, die Seite kaum erreichbar, die Warenkörbe rasend schnell automatisch geleert, bevor man noch die virtuelle Geldbörse zücken konnte, Frust pur also. Dabei waren die Angebote wirkliche Schnäppchen: Spielekonsolen zum Schleuderpreis, CDs und blu-Rays günstiger als jede Kopie und vieles mehr.

Für mich war das Thema nach dem Mißerfolg des vergangenen Jahres (ich war bei keinem einzigen Angebot zum Zug gekommen) eher demotiviert, dieses Jahr nochmal teilzunehmen. Aber reinschauen wollte ich mal. Hui! Gleich drei Tage diesmal, vielleicht wird es ja doch noch was?

Der Überblick des ersten Tages war schon teilernüchternd: Wenig Ware, die interessant war (zugegeben subjektiv), und die nur in wenigen Fällen so reduziert, dass der Schnäppchen-Fingerzucker an der Maus automatisch ausgelöst wurde. Schön zu sehen auch daran, dass die meisten Angebote auch nach Ende der Laufzeit (meist zwei Stunden) immer noch verfügbar waren.

Wen interessant, dann aber problemlos in den Warenkorb zu befördern und bis zur Zahlung begleitbar. Bis auf... "Resistance 3 - Survivor Edition". Statt 100 Euro für knappe 40, das wollte ich mir dann doch nicht entgehen lassen. Punkt zum Termin direkt von der Angebotsseite (auf der der reduzierte Preis angezeigt wurde) in den Warenkob gepackt, zur Kasse gegangen, Zahlungsart gewählt, abgeschickt und... gesehen, dass der Preis nicht reduziert wurde. Von der Abrechnung her war bei allen anderen Artikeln der Normalpreis in der Rechnung, und der Rabatt wurde in Form eines Gutscheins verrechnet.

Erster Schritt: Hotline anrufen. Nach einigem hin und her ("Haben Sie auch wirklich von der Angebotsseite gekauft?" - Nein, ich habe mir den reduzierten Preis nur eingebildet... "Haben Sie auch im Angebotszeitraum gekauft?" - Mensch... kannst Du die Uhr lesen? 16:15 ging es los, wir haben jetzt 16:19!) gestand mein Gegenüber ein "technisches Problem" zu und versprach Klärung und schnellen Rückruf.

Nach zwei Stunden habe ich es dann nochmal per E-Mail versucht:

Guten Abend!
Ich habe den Artikel über die CyberMonday-Seite um Punkt 16:15, als der Angebotspreis gültig wurde, in den Warenkorb gelegt und bin zur Kasse gegangen (Bestelleingang bei Ihnen um 16:17).
Leider ist der Preis NICHT reduziert worden.
Ich habe mich dann mit einem anderen Rechner auf die Warteliste setzen lassen, nach der Benachrichtigung, dass der Artikel jetzt verfügbar sei, habe ich ihn ebenfalls sofort in den Warenkorb gepackt und bin zur Kasse gegangen: Selber Effekt: Angezeigt wurde der reguläre Preis.

Bitte reduzieren Sie den Preis entsprechend... ansonsten stornieren Sie die Bestellung, was schade wäre, zumal ich pünktlich am Rechner war und die Bestellung genau so aufgegeben habe, wie meine bisherigen CyberMonday-Käufe, bei denen die Reduzierung immer problemlos geklappt hat...

Danke und Gruss,
Andreas Erle

 

Nach fünf Minuten - ich gestehe zu, dass es in der Zeit für den Sachbearbeiter nicht zum genauen Lesen meiner Mail reichen konnte - kam dann folgende Antwort:

Guten Tag,

es tut mir leid, dass Sie den Aktionsrabatt für das Blitzangebot von "Resistance 3 - Survivor Edition" nicht in Anspruch nehmen konnten, bevor der Aktionsrabatt abgelaufen war. Aktionsrabatte aus Blitzangeboten verlieren ihre Gültigkeit, wenn Sie am Tag der Aktion nicht innerhalb des angezeigten Zeitfensters von 15 Minuten in Anspruch genommen werden. Nach Ablauf eines Aktionsrabattes können wir diesen nicht mehr akzeptieren.

Wie gewünscht habe ich nun Ihre Bestellung vollständig storniert.

Ich hoffe, dass Sie bei einer unserer nächsten Blitzaktionen von unserem Aktionsrabatt profitieren können.

 

Was bitte war an meiner Mail nicht zu verstehen?! "16:17" ist ohne Frage "am Tag der Aktion" und "innerhalb des angezeigten Zeitfensters von 15 Minuten", oder nicht?!

Der Hammer aber war dann der Kommentar ersten Sachbearbieters, der mir 20 Minuten nach dieser Mail auf die Mailbox sprach: "Tja, leider haben Sie nicht gewartet. Der Kollege hat Ihre Bestellung schon storniert. Da kann ich Ihnen jetzt auch nicht mehr helfen. *KLACK*"

No comment... :-(

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