Cineastische Körperverletzung
Puuuh... ich bin ja wirklicher Fan der Mittelerde-Welt von Tolkien, die Herr der Ringe-Verfilmung (trotz ihrer drei Teile) ist für mich immer noch eine der besten Literaturverfilmungen der letzten Jahre. Als Peter Jackson sich nach langem Zögern und Zaudern (oder besser "Zieren"?) bereiterklärte, das lterarische "Prequel" (cineastisches Unwort der letzten Jahre!) Der Hobbit zu verfilmen, fand ich das erst mal gut. Allerdings war die Ankündigung, ebenfalls eine Trilogie daraus zu machen, eher unverständlich: Der Hobbit hat gerade mal ein knappes Drittel der Seiten des Herrn der Ringe.
Nun ist Teil 3 in den Kinos, und für mich bestätigt das die Befürchtung. War der erste Teil noch "lang, aber fesselnd", der zweite "lang, aber interessant", so ist "Die Schlacht der fünf Heere" nur noch "lang". Wunderbare Bilder, aber alle schon unendlich oft gesehen. Neuseeland hat nun nicht wirklich unendliche Vielfalt zu bieten. Schlachten, Schlachten, Schlachten, bööööööse Orkse im Amazon Prime-Vorteilsabo und Super Slowmotion Nahaufnahmen der eingefrorenen Mimik der Protagonisten. Für mich: Unnötig. Den Gesamtstoff hätte man wunderbar mit echtem Spannungsbogen in zwei Filme packen können und hätte immer noch genug Gestaltungsspielraum gehabt, die unglaublich kitschige Romanze der schlecht-hennagefärbten Elfe Tauriel unterzubringen.
Aber zumindest weihnachtlich war´s: Flackernde (Häuser-) Feuerchen, Speis und Trank vom Feinsten (von den Elfen zu den Menschen gebracht), der Grinch war auch da (warum man Thorin keine grüne Maske verpasst hat: fragt mich nicht!), der Stern schien helle (auch wenn Frau Galadriel dabei ein wenig grün aus dem Gesichte schaute, hatte die Thorin vielleicht die Grinch-Maske geklaut?!).
Für mich: Prädikat "unnötig", maximal "Aus Sammlersicht der Vollständigkeit wegen".
Versprochen: Heute wird alles besser. Dann geht es mit dem Kleinen in "Paddington". Da kann man nix falsch machen. :)
In diesem Sinne: Schöne Weihnachten und einen guten Rutsch!
Dieser Beitrag wurde geschrieben von Andreas Erle am Dienstag, 23. Dezember 2014 um 11:00 und eingeordnet unter Blog , Spitze Zunge .