Wulffuzelas und die Würde des Amtes
Nun ist es soweit: Wullf tritt mit "militärischen Ehren" und dem zugehörigen großen Zapfenstreich ab. Oder auch nicht...
Glaubt man der Presse, dann wird jenes militärische Ehrenritual, das seit jeher zum Abschied eines Bundespräsidenten gehört, durch ein gellendes Konzert der von der letzten WM bekannten Vuvuzelas (sinnig dem Anlaß entsprechend zu "Wulffuzelas" umbenannt) gestört werden. Quasi als letztes Nachtreten der enttäuschten Volksseele.
Nur: Ist es die Volksseele, oder ist es nur eine Auswirkung der heutigen Spassgesellschaft, der Flashmob- und Facebook-Freunde? Keine Frage: der Rücktritt war am Ende die einzig logische Alternative, die strafrechtliche Verfolgung von relevanten Tatbeständen eine rechststaatliche Notwendigkeit.
Wenn aber nur ein einziger der Befürworter noch einmal den Begriff der "beschädigten Ehre des Amtes" in den Mund nimmt, dann verspreche ich einen langanhaltenden Schreikrampf! Die "Ehre des Amtes" ist durch den Umgang mit der Affäre, mit der medialen Hexenjagd und solchen sich direkt gegen das Amt (und nur sekundär gegen seinen scheidenden Inhaber) deutlich mehr geschädigt worden als durch die Affäre an sich.
Auf die Frage, ob man dieses Amt eigentlich überhaupt noch benötigt, habe ich einen einfachen Vorschlag: Fusionieren wir mit den Niederlanden und übernehmen die Monarchie... :D
Dieser Beitrag wurde geschrieben von Andreas Erle am Donnerstag, 8. März 2012 um 15:00 und eingeordnet unter Blog , Spitze Zunge .