Antisemitismus bei Taxifahrern
Ich bin als Fahrgast wirklich pflegeleicht und eher schmerzfrei. Nach dem indischen Taxifahrer in Seattle, dessen Turban unter dem Dach des Yellow Cab seine Körperhaltung zu einem „S“ zwangen und sein nur durch die Frage nach dem Fahrziel unterbrochenes Singsangen von Shakren nehme ich die Fahrer wie sie sind... und fahre gut damit.
Gestern auf dem Weg vom Bahnhof allerdings war ich knapp an der Grenze: Ich steige in ein Taxi mit – meinem ungeschulten Auge nach – türkischem Taxifahrer. Fahrziel genannt, in Gedanken beim noch im Büro wartenden Termin, Fahrer versucht nicht, mich mit Zwangskonversation zu berieseln. Plötzlich eine Bremsung, ein Aufschnaufen ... und eine Schimpftirade. „Da wohnen die Bulgaren.... Scheiss Zigeuner! Verbrecherpack! Die f§$%en Disch für fünftzsch Euro!!!“.
Hmmmh... kurzfristig erwartete ich noch die Ergänzung „Isch machs für viertzisch!“ ... aber am Ende habe ich nur irgendwas von „Naja, kann man ja nicht alle über einen Kamm scheren“ gemurmelt und das Ende der Fahrt ersehnt.
Mal ohne Quatsch: Hätte ein Deutscher sich das geleistet....
Dieser Beitrag wurde geschrieben von Andreas Erle am Mittwoch, 15. Dezember 2010 um 17:02 und eingeordnet unter Blog , Spitze Zunge , Windows Phone .