Drei Monate Apple...
... sind genug. Punkt.
Genug, um das starre Weltbild zu revidieren, in dem es nur Windows-Rechner gibt. Genug um zu entscheiden, dass ich nicht nur ein Betriebssystem nutzen kann, sondern zwei. Genug, um beiden Systemen ihre kleinene Macken (und die haben sie nun mal beide!) durchgehen zu lassen, ohne gleich in einen Grabenkrieg einzusteigen.
Seit Weihnachten habe ich mein Macbook Air, seit Anfang Februar meinen 24 Zoll iMac. Und so zieren meinen Schreibtisch oben links das LG S1Pro mit Windows Vista Ultimate an einem 22 zoll HP-TFT, in der Mitte der iMac mit einem rechts davon stehenden 20 Zoll Cinema-Display als Dual Desktop. Auf beiden Macs läuft Parallels mit je einer XP-, Vista Ultimate- und 7-Session, um auch mal eben ohne Rechnerwechsel etwas in Windows machen zu können.
Naturgemäss ist der iMac der schnelle "mal eben-Rechner", der für Emails, Surfen, Bildbearbeitung. Der PC wiederum ist der Rechner für die "professionellen" Dinge. Mein gewohnter HTML Editor läuft darauf, das Online-Banking (was partout auf dem Mac nicht laufen will), die Videobearbeitung inkl. Brennen auf Blu-Ray.
Ich habe es aufgegeben, alles zusammenführen zu wollen. Es ist gut so, wie es ist.
Wer nun wilde "Mac ist doof"-Attitüden verspürt, dem empfehle ich einfach mal, offen und ohne Vorurteile einen Mac im Betrieb zu sehen. Und mein Lieblingsbeispiel dabei: Elgato´s eyetv: Aufnahme von DVB-T-Programmen über einen extrem leistungsfähigen Tuner, und vor allem die direkte Weiterverarbeitung: Ein Klick, und die Sendung ist (nach kurzem Export) in iTunes und wird direkt beim nächsten Sync als Fernsehsendung zur Wiedergabe angeboten. Will ich die Sendung dann brennen, dann markiere ich sie, klicke auf das Toast-Icon (Toast ist für den Mac, was Nero für den PC ist) und habe wenige Minuten eine in jedem DVD-Player wiedergebbare DVD. Das selbe im Windows Media Center ist eine deutlich umfangreichere Prozedur... eines von vielen Beispielen.
Und zum Thema Abstürze: Die habe ich auf meinen Macs genauso oft oder selten wie auf meinen PCs: Ist alles im abgestimmten Urzustand, dann laufen die Systeme klaglos und ohne Probleme. Sobald Treiber von Fremdherstellern hinzukommen, die nicht sauber programmiert sind, gibtes potentiell Probleme. Vorteil von Apple in diesem Zusammenhang: Die Grundkonfiguration ist nun mal Apple-Sache, die Geräte kommen nicht mit 300 verschiedenen Grafikkartenoptionen, Controllern und Speicherherstellern, sondern aus "einem Guss", was die Stabilität einfacher macht.
Und jetzt bin ich mal ganz mutig und schlage den Bogen zu Windows und Windows Mobile: Das System selbst ist aus meiner Sicht dem Mac OS wie auch dem iPhone OS überlegen. Würde Microsoft auf dieser Basis Referenzhardware herausbringen, dann wäre diese genau so performant und stabil wie die eines Macs. Genau da aber liegt der Unterschied: Microsoft entwickelt nur das Basis OS mit den entsprechenden allgemeinen Treibern, und die OEMs reichern dieses dann um spezifische Programme und Treiber an... und nicht umsonst heisst es "Viele Köche verderben den Brei!".
Fazit für mich: Was als Experiment und Befriedigung meines Drangs, so ein cooles, dünnes Gerät wie das Macbook Air zu benutzen, angefangen hat, ist zu einer waschechten Beziehung geworden. Und ganz nebenbei hat es die letzte geistige Barriere gegen den Tellerrand durchbrochen: Über den schaue ich sonst nämlich gerne! :-D
Dieser Beitrag wurde geschrieben von Andreas Erle am Dienstag, 31. März 2009 um 09:54 und eingeordnet unter Blog , iOS/iPadOS/macOS , Windows Mobile , Windows Phone .