Och, der Herr Mehdorn...
... hat sich in seiner eigenen Datenschutzsuppe verkocht. Und nun wird ihm nahegelegt entscheidet er sich freiwillig für den Rückzug.
Die Personalie an sich lässt mich relativ unbewegt, so arrogant und kaltschnäuzig er auf der einen Seite aufgetreten ist, so professionell (und damit verbunden knallhart) hat er das Unternehmen ausgerichtet und im letzten Jahr wider dem Trend signifikantes Wachstum erreicht.
Und jetzt hört ich schon die Stimmen: "Er? Wieso er? Die Mitarbeiter, alle zusammen...". Partiell richtig, weil ein Unternehmen immer eine Summe vieler Faktoren ist, partiell falsch, weil ein Vorstand oder welches auch immer existierende Führungsgremium die Weichen durch seine Entscheidungen stellt. Ob jemand anders es genau so gut oder besser gemacht hätte, ist irrelevant, bei ihm ist es so (gut) gelaufen. Punkt.
Warum ich aber eigentlich den obigen Passus geschrieben habe: Zum Thema Datenschutzskandal geifert die Volksseele und will Blut sehen: Mehdorn muss weg. Das Politikerpack Konglomerat opportunistischer Volksvertreter, froh um die Ablenkung von den eigenen Makeln, schlägt in die selbe Kerbe.
"Mehdorn muss weg"... da stimme ich zu, denn als Gesamtverantwortlicher trägt er nun mal die Verantwortung. Aber WEHE wenn das alles ist! Glaubt denn irgendjemand wirklich, dass Mehdorn persönlich Mails gelöscht hat? Eigenhändig Abhörprotokolle ausgewertet hat? Neben dem beauftragten Dienstleister waren noch viele andere "Mittäter" im Unternehmen... und ich möchte nicht wissen, in wie weit nicht auch der eine oder andere Volksvertreter eingeweiht war.
Also bitte: Mehdorn muss ist weg, aber andere bitte auch!
Dieser Beitrag wurde geschrieben von Andreas Erle am Montag, 30. März 2009 um 15:49 und eingeordnet unter Blog , Spitze Zunge .