F1: Wir machen uns die Regeln...
... wie wir gerade wollen. Danke, liebe FIA, dass ich einen neuen Monitor brauche. Auf selbigen habe ich nämlich gerade meinen Kaffee gespuckt, nachdem ich die Nachrichten gelesen habe.
Was war passiert? Chaosrennen in Spa, Räikkönen und Hamilton behaken sich, berühren sich leicht, Hamilton weicht (regelkonform!) in der Schikane duch den "Bus Stop" (die diagonale Zwischenstrecke aus). Da er dadurch keinen Platzgewinn verbuchen darf, natürlich aber durch die kürzere Streckenführung vor Räikkönen kam, liess er diesen kurz passieren, um dann wieder zu anzugreifen und ihn zu überholen.
"Zur kurz" befanden die Stewards nach dem Rennen, verordneten kurzehand eine Durchfahrtstrafe (die nun nicht mehr gefahren werden kann, wenn das Rennen bereits beendet ist), wandelten die in 25 Sekunden Strafzeit um, was Hamilton von dem ersten auf den dritten Platz verschob.
Ich schaue in letzter Zeit selten Formel 1, weil die Rennen durch die Dominanz von Ferrari und McLaren langweilig geworden sind. Gestern habe ich mal wieder reingeschaltet und am Ende durch einsetzenden Regen und die fast durchgängig "falsche" Reifenwahl ein superspannendes Finish mit dem gerecht besseren Ende für Hamilton gesehen. Die WM war dadruch fast entschieden: Räikkönen chancenlos (weil er durch ein Duett mit der Mauer ausgeschieden war und Null Punkte holte, der Abstand von Hamilton auf Masse weiter angestiegen). Wenn in einem solchen Fall dann eine für mich mindestens strittige Entscheidung getroffen wird, dann riecht das - sorry - für mich persönlich subjektiv nach einem fadenscheinigen Versuch, nochmal ein wenig Spannung in die Saison zu bringen. Schade!
Dieser Beitrag wurde geschrieben von Andreas Erle am Montag, 8. September 2008 um 08:59 und eingeordnet unter Blog , Spitze Zunge .