Der Fluch der modernen Technik...
Ich bin ein Technikspielkind, keine Frage. Und in meinem Umfeld (und zu dem zähle ich ich Euch anonyme Leser dieses Blogs auch) wundert das niemanden mehr. Und mehr noch: Ich spiele nicht nur mit meinen Gadgets, ich suche ihnen auch praktische Anwendungen.
Zugegeben: Das unterscheidet den ambitionierten Webseiten-Betreiber vom Feld-, Wald- und Wiesen-Kunden. Der kauft sich ein Handy zum Telefonieren. Und nicht als Spielzeug, von dem er nach Stunden feststellt, dass es auch telefonieren kann. Okay, es sei denn, er nimmt ein iPhone... :-D
Gerade geschehen mit dem Haicom HI-601VT. Das ist nämlich ein geniales kleines Stück Technik, aber auch der Alptraum eines jeden Datenschützers, oder besser: Big Brother in Reinform. Man setze es ins Auto, starte es, und kann jederzeit die aktuelle Position abfragen. Für sich alleine genommen ist das nichts neues. Wohl aber die Tatsache, dass man dafür keinen kostenpflichtigen Dienst verwenden muss, sondern es wie zu Zeiten der Akustikkoppler einfach von einem beliebigen Telefon aus anruft und dann über ein Tonsignal die Position kontinuierlich geliefert bekommt, diese mit einem kleinen Empfänger über den Hörer "auffängt". Der Empfänger wiederum spielt Bluetooth-GPS und sendet die Postion beispielsweise an einen PDA mit einem Mobile Navigator oder TomTom Navigator. Auf dessen Display sieht man dann die jeweils aktuelle Position des Fahrzeugs.
Nun ist meine Frau gestern von Krefeld nach Passau zu ihren Eltern gefahren, und irgendwie fand ich die Idee gut,immer sehen zu können, wo sie gerade ist. Also kurz abgestimmt, dass das Ding im Auto ist, und auch die beste Ehefrau von allen (bEva) fand die Idee gut. Zumindest solange, bis folgender Dialog sich per Handy zu Autotelefon entwickelte:
Ich: Schatz?! Willst Du unbedingt ein Knöllchen?
Sie: Wieso?
Ich: Du bist gerade auf die A1 gefahren. Da ist 80 bei Regen, es regnet wie aus Eimern und Du fährst 122!
Sie: <zensiert>
Die kurzzeitige Verstimmung war schnell vergessen, als es das nächste technische Problem zu lösen galt. Die bEva war glücklich darüber, über unser Harman Kardon Drive&Play und ihren iPOD Touch Hörbücher hören zu können.Eigentlich geht das nicht, weil die Kategorie "Hörbücher" erst nach dem D&P eingeführt wurde, das System sie aber nicht anzeigt. Geht man aber hin und fügt ein Hörbuch einer Wiedergabeliste hinzu, dann funktioniert es. Hatte mich gestern nachmittag eine Stunde gekostet, das alles so rauszufinden und auszuprobieren. Warum auch immer, just unterwegs wollte das gewünschte Hörbuch einfach nicht spielen. Leider ein bekanntes Problem, das man zwischendrin mal den Netzstecker ziehen muss, damit sich iPOD und D&P synchronisieren.
Sie: Hattest Du das Hörbuch ausprobiert?
Nein. Ich habe aus Spass eine Stunde zwischen Notebook, Auto und verregneter Auffahrt verbracht!
Ich: Klar, das ging. Wieso?
Sie: Es zeigt immer nur das Synchronsiations-Symbol an.
Ich: Dann zieh einmal den Strom-Stecker .
Sie: Und wie mache ich den Ton an?
Ich: ?!?! Läuft es denn?
Sie: Ja, jetzt schon, aber ich höre nichts.
Lasse ich sie es selbst merken und beisse stumm in den Hörer, oder kläre ich sie über das Offensichtliche auf?!
Ich: Schatz? Was machst Du gerade?
Sie: Telefonieren, warum?
Ich: ... über die Freisprecheinrichtung?
Sie: NATÜRLICH! Warum?
Ich: ... weil die vielleicht das Radio stumm schaltet?!
Technikbegeisterung und vor allem das souveräne Beherrschen der selben kann für Aussenstehende beziehungsweise unfreiwillig Beteiligte manchmal schon frustrierend sein. Für die souverän Beherrschenden allerdings ein Quell steter Freude... :-D
Dieser Beitrag wurde geschrieben von Andreas Erle am Montag, 17. März 2008 um 14:39 und eingeordnet unter Blog , Kommunikation , Navigation , Spitze Zunge .