Verkehrskadetten im Centro
Ich gebe zu, dass ich kein erklärter Fan von ausschweifenden Einkaufsbummeln bin... zumal ich genetisch bedingt eher eindimensional bummele. Sprich: Der Elektronikgrossmarkt ist mein Freund, alles andere ist eher Beschwernis auf dem Weg dahin. Aber ich bin ja nicht so: die bEva wollte nun im Urlaub mal bummeln und als guter (harmoniebedürftiger) Ehemann entspreche ich einem solchen Wunsch natürlich. Die Rahmenbedingungen (der Grosse bei der Oma in Recklinghausen) empfahlen das Centro, Wunderwonnentempel des Kommerzes in Oberhausen, als Ziel der Kommerz-Regatta. Vor allem, weil die Parkplätze unbegrenzt und kostenlos sind und damit die Grundstimmung vor dem Einkauf nicht noch zusätzlich angeheizt wird.
Dem entgegen trat kurz nach Fahrtantritt allerdings ein Stein, der meine Scheibe massakrierte... Ein Loch Eurostückgross und mit Rissen allüberall ist ein netter Anblick, von dem kostenlosen Adrenalinstoss beim Einschlag mal ganz abgesehen. Hat mir das die Laune verhagelt? Nö... vor allem, weil ich bei der Reaktion unserer Werkstatt auf die Terminanmeldung zum Scheibentausch fast vor Lachen in die Leitplanke gefahren wäre (und ja: NATÜRLICH wurde das Gespräch mit einer Freisprecheinrichtung geführt: die bEva hat gesprochen, gehört und laut wiedergegeben! :-) ): "Schon wieder? Sie ha´m doch grade erst ´ne neue?!?!?". "Gerade erst "war nach dem Hagel Mitte des Jahres, aber trotzdem ...
Und dann kamen wir am Ziel unserer Reise an: Dem Centro in Oberhausen. Und irgendwie hatten die wohl einen Clown zum Frühstück. Oder besser: einen ganzen Zirkus. "Verkehrskadetten" titelten sie das Schauspiel, Freiwillige, die mit kleinen, Darth Maul Ehre machenden Laserschwertern unterschiedliche schwenkend und schleudernd den Konsumwilligen in ihren blechernen Schlachtrössern den Stall zeigen wollten. Wir fahren also in Parkhaus 3, der ältere Herr mit seinem Darth Vader-Laserschwert (Hinweis meines grossen Sohnes: "Weil war rot". Die Klinge... also der Leuchtstab... egal. :-)
Am Ende der ersten Reihe stand dann das genaue Gegenstück: Ein jüngerer Jedi-Padawan, der noch keine leuchtende Klinge (sondern eher einen Schlagstock) schleuderte, als wolle er Hammerwurf praktizieren. Diese Energie war natürlich auch notwendig, denn er sollte uns ja bedeuten, dass wie eine Etage höher sollten.
Dort wiederum gabs dann wieder ein rotes Laserschwert, allerdings gleich zwei davon (Hinweis meines grossen Sohnes: "Das war dann ein Sith... weil Doppelklinge!" :-) ) Eines davon aber schlenkerte er wie die Rotlichtdienstleisterin das Handtäschchen.
Und so ging es weiter bis in die zweite Etage, in der wir dann parken durften. Normalerweise nervt mich Gedränge und Stau immer, diesmal waren wir noch froher, am Ziel zu sein... denn noch eine Etage mit Gestalten wie diesen hätte unser Zwerchfell nicht ausgehalten. Da war das Geschiebe und Geschubse und Generve im Centro selbst schon fast eine Erholung... :D
Und ja: Ich werde meinem Grossen noch beibringen, dass der korrekte Satzbau wichtig ist. Weil, lesen ja auch andere mit! :-D
Dieser Beitrag wurde geschrieben von Andreas Erle am Mittwoch, 31. Dezember 2008 um 18:36 und eingeordnet unter Blog , Spitze Zunge .