VORSICHT: Amazon-Marketplace-Betrüger aus Nigeria!
Die Masche ist perfide und ausgebufft, vor allem, weil man sie in dem Umfeld noch nicht kennt: Gestern erhielt ich eine Anfrage über den Amazon-Kommunikationsmanager (wer ihn nicht kennt: Das Mailgateway, mit dem potentielle Käufer an den Verkäufer eines gebrauchten Produkts Fragen zum Angebot stellen können):
Greetings...Please dont be annoyed this is my first time of buying something on net and i want to be sure of the condition of the item before i proceed with the payment. I will be waiting for your responce so that i can proceed with the payments.Only amazon payment.Thanks
Mfg
Adelaide
Gut... der Eindruck, dass es sich um einen ausländischen Interessenten handelte, war ja kein Grund, nicht zu antworten, in sofern ging meine Antwort direkt raus. Heute dann erhielt ich (allerdings im SPAM-Folder) die vermeintliche Verkaufsmail von Amazon:
Sie haben soeben erfolgreich in Amazon Marketplace verkauft! Wir haben den Erloes des Verkaufes Ihrem Amazon Payments Konto gutgeschrieben. Von hier wird dann die Ueberweisung auf Ihr Bankkonto ausgefuehrt.
1 x [...] [Elektronik]
Bitte versenden Sie den Artikel umgehend per Standardsendung. Wir empfehlen Ihnen, innerhalb von zwei Werktagen nach dem Verkauf am 24.05.2008 die Ware zu versenden. Andernfalls gelten die von Ihnen angegebenen Versandbedingungen.
Anbei die Versandadresse Ihres Kaeufers (Geben Sie bitte als Absenderadresse Ihre eigene Adresse an und legen Sie den Packzettel aus dieser E-Mail bei.)
Adressaufkleber
- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - Mr. E. Stephen 11,Oriki Imole Street,Isoto Command. Ipaja Lagos State,23401.
Nigeria
- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -
PACKZETTEL:
Amazon Marketplace Artikel: [....] ohne Branding [Elektronik]
ASIN: B000RPBCIC
SKU :
Menge: 1
Gekauft am: 24.05.2008
Versendet von: [...]
Versandadresse:
An: Mr. E. Stephen
Adresszeile 1: 11,Oriki Imole Street,Isoto Command.
Adresszeile 2:
Stadt: Ipaja.
Staat: Lagos
Postleitzahl: 23401
Land: Nigeria
Name des Kaeufers: Adelaide Herrmann
Absender dieser Mail, wie gewohnt: payment-messages@amazon.de, also die richtige Mailadresse. Aufbau der Mail ziemlich korrekt, mit zwei kleinen Mängeln: Meine angebliche Mailadresse in der Verkaufsmail ist nicht die, die bei Amazon hinterlegt ist, sondern die, mit der ich gestern geantwortet hatte (das muss einem aber erst auffallen, wer nur eine einzige Mailadresse hat, der hat da keine Chance), und in der Betreffzeile hat der automatische Übersetzerteufel zugeschlagen: "Verkauftes Disptach jetzt" klingt nicht ganz so richtig... aber auch da kann man sich leicht täuschen lassen, denn offensichtlich ist der Käufer ja Ausländer und hat ggf. über eine andere Ländergesellschaft gekauft (kann er nicht, denn Artikel sind nur lokal gelistet und werden auch im Standard nur lokal versandt).
Erst in dem (im Outlook im Standard verdeckten) Mailheader findet sich ein echter Hinweis auf Betrug:
Received-SPF: softfail (mxeu23: transitioning domain of amazon.de does not designate 69.56.216.18 as permitted sender) client-ip=69.56.216.18
Zusätzlich kam fünf Minuten danach noch die persönliche Mail der vermeintlichen Käuferin:
Wie machst du heute? .. Ich habe bezahlt für diesen Posten mit amazon Zahlung, und ich möchte fragen, ob Sie haben gesehen, die Bestätigung der Zahlung.
Am Absenden dieses Element zu meinem Vater (Mr. E. Stephen), Er feiert seinen Geburtstag nächste woche habe ich versprochen, senden Sie ihn ein Geschenk, wenden Sie sich bitte, wenn Sie bei der die Anmeldung eingegangen I Want You zu schicken das Element durch (Deutsche Post) "einschreiben International". , und sich mit mir die Sendung ein.
Dies ist die Versandadresse
Mr. E. Stephen
11,Oriki Imole Street,Isoto Command. Ipaja Lagos State,23401.
Nigeria
Ich werde warten auf Ihre Antwort zu meinem order.thanks
mfg
Sibylla.
BITTE bin so leid für meine schlechte Deutsch Sprache,bin nicht Deutsch Eine Dame, die ich geheiratet bis A Deutsch Mann, unten ist Bedeutung von dem, was ich versuchen, Ihnen zu sagen, wenn Sie Englisch sprechen
Abgesehen davon, dass "Nigeria" ja nun mittlerweile weithin bekannt ist für Fake-Mails passt auch das zusammen, und alle Informationen in den Mails entsprechen dem, was man erwarten würde. Kurz: Der unsichere, unerfahrene Verkäufer freut sich und rennt zum Postamt, vielleicht vorher noch abschätzend, ob die Portogutschrift für den Versand als Einschreiben reicht.
Allerdings: Eine Kontrolle der eigenen Marketplace-Listings und des Kontostandes zeigt schnell, dass das alles nicht stimmen kann. Der Artikel ist immer noch gelistet, der Kontostand unverändert, damit klar: Hier liegt ein Betrugsfall vor... und zwar ein ganz ausgebuffter.
Was mich daran ärgert und frustriert: Es ist Wochenende, und bei der Marketplace-Hotline bei Amazon keiner da... und die normale Hotline antwortet ganz trocken "Warten Sie bis Montag und wenden Sie sich an die Amazon Marketplace-Hotline!". Sauber... liebe Amazonesen: wenn mich jemand über den Kommunikationsmanager anschreiben kann, dann ist er bei Euch angemeldet... und dann auch Eure Verantwortung, zu reagieren und schnellstmöglich Eure ehrlichen Kunden zu schützen!
Update am 25.5., 11:40: Nachdem ich nochmal den Kundenservice angesprochen hatte und diesmal eine deutlich freundlichere Dame dran hatte, sollte ich den Vorgang über das EMail-Kontaktformular melden, weil es keine "spezielle Email-Adresse für sowas" gäbe. Ich habe dann den Linkauf diesen Post geschickt... getan hat sich bisher nichts.
Dieser Beitrag wurde geschrieben von Andreas Erle am Samstag, 24. Mai 2008 um 15:22 und eingeordnet unter Blog .