Was taugt das neue iPhone
Geschrieben von Andreas Erle (11.09.2013 00:00 CET)
Am 10. September stellte Apple das lang erwartete neue iPhone vor. Die Neuerungen hielten sich dabei jedoch in Grenzen, weshalb das Gerät auch nicht Apples iPhone 6, sondern iPhone 5S getauft wurde. Im Detail finden sich jedoch durchaus Verbesserungen.
Überschaubare Neuerungen
Wie gewohnt bietet das neue iPhone einen neuen Hauptprozessor. Dabei verschweigt Apple jedoch genauere Details. Bekannt ist lediglich, dass es sich beim A7 um den ersten Smartphone-Prozessor mit 64 Bit handelt. Laut Angaben von Apple soll die CPU bis zu 100 % schneller arbeiten als der A6 im iPhone 5.
Die Kamera im iPhone 5S soll ebenfalls in Zukunft bessere Bilder liefern, verfügt aber weiterhin über einen Sensor mit 8 MP Auflösung. Zwei LED-Blitze sollen aber dafür sorgen, dass vor allem Bilder bei schlechten Lichtverhältnissen besser gelingen.
Die einzige echte Neuerung beim iPhone 5S ist der Fingerabdrucksensor, der direkt in die Home-Taste integriert wurde. Apple verspricht, dass damit in Zukunft keinerlei Passwörter mehr benötigt werden. Das klingt in der Theorie durchaus spannend, ob es in der Praxis problemlos funktioniert, muss sich aber noch zeigen. Außerdem ist auch nicht abzusehen, wie die Kundschaft in Zeiten von NSA-Skandalen auf ein solches Feature reagiert.
Das Design des Smartphones ist nahezu unverändert geblieben. Allerdings wird das neue iPhone nicht mehr in Schwarz, sondern in einem dunklen Grauton angeboten. Vermutlich sollen damit die Mängel behoben werden, die beim iPhone 5 auftraten. Das schwarze Modell hatte seinerzeit mit Kratzern auf dem Gehäuse zu kämpfen, einige Kunden erhielten sogar Telefone, die schon in der Verpackung Kratzer aufzeigten. Darüber hinaus gibt es auch eine neue Farboption in Form eines goldenen iPhones.
Das nicht ganz so billige iPhone
Neben dem iPhone 5S stellte Apple auch das iPhone 5C vor, das schon lange durch die Gerüchteküche geisterte. Das C steht dabei allerdings nicht für Cheap, sondern für Color. Das Gerät erscheint in fünf unterschiedlichen Farben. Davon ab handelt es sich jedoch im Prinzip um ein iPhone 5, die inneren Daten gleichen dem geistigen Vorgänger in jedem Detail. Das Gehäuse besteht jetzt allerdings aus Polykarbonat und nicht länger aus Aluminium. Lange Zeit wurde vermutet, dass sich dieser Umstand im Preis bemerkbar machen würde. Zur Enttäuschung vieler kostet die 16 GB Version des iPhone 5C jedoch noch immer 599 € und ist damit auf dem gleichen Level wie High End Android Smartphones.
Lohnt sich ein neues iPhone?
Das iPhone bleibt auch mit den neuen Modellen zum Teil ein Statussymbol. Es bietet keine Features, die sich nicht auch bei günstigeren Telefonen finden würden. Wer sich allerdings bereits an iOS gewöhnt hat, will das Betriebssystem natürlich nur ungern wechseln. Ein Upgrade für Besitzer älterer Geräte lohnt sich nur bedingt. Wer bereits ein iPhone 5 besitzt, kann dieses problemlos noch behalten und die neue Generation überspringen. Es gibt einfach zu wenige Neuerungen, um ein Upgrade vom iPhone 5 zu rechtfertigen. Besitzer von iPhone 4S oder älteren Modelle können hingegen über einen Wechsel nachdenken.
Im direkten Vergleich mit der Konkurrenz wirken die neuen iPhones vor allem preislich eher unattraktiv. Vergleichbare Android und Windows Phone Smartphones kosten in der Regel deutlich weniger. Allerdings sei auch gesagt, dass die Verarbeitung von Apple Geräten über jeden Zweifel erhaben ist. An dem Gehäuse wackelt nichts und selbst das iPhone 5C fühlt sich trotz Plastikgehäuse sehr wertig an. Das iPhone 5S verfügt wie gewohnt über einen Aluminium Unibody und gehört damit zweifellos zu den edelsten Smartphones überhaupt. Wenn der Preis nur eine untergeordnete Rolle spielt, sind die neuen iPhones durchaus empfehlenswert. Soft- und Hardware haben sich schon seit Jahren bewährt und die leichte Bedienbarkeit stellt selbst Laien vor keine Probleme. Wer jedoch nach dem optimalen Preis-Leistungs-Verhältnis sucht, wird mit den neuen iPhones eher enttäuscht werden.