T-Mobile MDA 2/O2 XDA 2

Geschrieben von (01.07.2004 00:00 CET)

Es gibt sicherlich wenig Geräte, auf die ich mit so viel Spannung und Vorfreude gewartet habe wie den MDA2/XDA2. Der "alte" MDA war sicherlich zu seiner Zeit ein technologisch und konzeptionell interessantes Gerät, heute aber nicht mehr dem Stand der Technik entsprechend. Im Rahmen der "Smartphone-Offensive" mit Windows Mobile 2003 Phone Edition undt Smartphone 2002/2003 ist am 1.11.2003 der offizielle Start für die beiden Nachfolgemodelle, den O2 XDA2 und den T-Mobile MDA2 erfolgt.

Beide Geräte sind der Hardware nach identisch, einzig die aufgespielte Zusatzsoftware des jeweiligen Netzbetreibers macht den Unterschied. Im Folgenden wird der T-Mobile MDA2 beschrieben, bis auf wenige Kleinigkeiten deckt sich der Bericht mit dem XDA2.

Im Paket befinden sich der PDA, die USB-Cradle mit zusätzlichem Steckplatz für einen Ersatzakku, das Netzteil (mit dem Ladeadapter vom runden Netzteilstecker auf den seriellen Stecker des MDA2), eine Tasche mit Gürtelclip, ein Ersatzstift, eine Schnellstartanleitung plus ein richtiges, gedrucktes Handbuch und die CD mit Outlook 2002 und ActiveSync 3.7.
Beim ersten Bick auf das Gerät (und dem geistigen Vergleich mit seinem Vorgänger) fällt eines direkt ins Auge: die Antenne ist nicht mehr extern, sondern ins Gerät integriert und damit unsichtbar. Ansonsten sind die Maße nahezu identisch, sodaß auch Taschen für die Vorgängermodelle mit kleinen Einschränkungen passen.
Der integrierte SD-Slot (jetzt dem Stand der Technik entsprechend IO-fähig und damit für die Nutzung von Applikationskarten geeignet, so könnte man den MDA2 auch in ein WLAN einbinden, wenn man eine entsprechende WLAN-SD-Karte nutzt) und liegt nicht mehr unten, sondern oben am Gerät.
Und dreht man ihn um, dann sieht man auf den ersten Blick die Linse der integrierten Kamera und darunter, wie bei so vielen Mobiltelefonen mit Kamera, den Spiegel, der zur Selbstfotografie gedacht ist. Wer auch immer das tut... ;-)))

Auch die innerern Werte können sich sehen lassen: Geizte der erste XDA beispielsweise mit 32MB RAM noch mit Speicher und ging man erst später (wie die Kollegen von T-Mobile) auf 64MB RAM, so hat man sich mit dem MDA2 gleich für den großen Wurf entschieden: 128MB RAM sind verfügbar, plus ca. 14,5 MB des Flash ROMs als nichtflüchtiger Speicher. Und wem das noch nicht reicht, der erweitert zusätzlich nochmal mit einer SD-Speicherkarte.

Und für viele Interessenten sicherlich ein kaufentscheidendes Kriterium: Der MDA2 hat integrierte Bluetooth-Funktionalität. Das ist vor allem wichtig, um im Auto nicht dauernd mit den Kabeln kämpfen zu müssen, sondern eine portable oder fest eingebaute Bluetooth-Freisprecheinrichtung nutzen zu können. Am Beispiel der SonyEricsson HCB-30 ist der Vorgang der Kopplung und der Betrieb denkbar einfach: Im Bluetooth-Manager (wie gewohnt unten rechts auf dem Heute Bildschrim bzw. in den Einstellungen) auf verbundene Geräte -> neu, dann wird nach Bluetooth-Geräten gesucht (die sich im Modus "erkennbar" befinden müssen). Nachdem die Freisprecheinrichtung gefunden wurde und in der Liste auftaucht wird die Kopplung durch Antippen und Eingabe des Passkeys eingeleitet. Der MDA2 erkennt direkt, dass es sich um eine Freisprecheinrichtung handelt und fragt, ob diese standardmässig für Telefonate benutzt werden soll. Bejaht man dies, dann schaltet der MDA2 bei jedem eingehenden bzw. ausgehenden Telefonat direkt darauf um.

Im Heute-Bildschirm findet sich dazu ein Plugin, mit dem man diese Umleitung mit einem Klick ausschalten kann (wenn man z.B. ein Telefonat führen will, dass nicht durch Umleitung auf die Freisprecheinrichtung für die anderen Insassen des Fahrzeugs zu hören sein soll).
Der MDA2 lässt sich ebenfalls problemlos mit einem Notebook verbinden, um als Modem verwendet zu werden. Im Handbuch wird dazu der Weg über das beiliegende Programm "Funkmodem" beschrieben, im Test war dies mit einem Sony Vaio mit Bluetooth-Stick aber nicht einmal notwendig. Nachdem der MDA2 erkannt und gekoppelt worden war, konnte er direkt als Modem verwendet werden. Verunsichernd wirkt dabei nur, dass der MDA2 nicht anzeigt, dass er eine Datenverbindung (oder überhaupt ein Telefonat) durchführt, aber trotzdem besetzt ist.

Was allerdings problematisch ist, ist die Verwendung eines Bluetooth-GPS. Der MDA2 lässt zwar (sowohl mit dem Extrabyte BT-GPS, dem Royaltek blueGPS als auch dem SysonChip Bluetooth-GPS) die Erkennung und Kopplung zu, den Betrieb aber nicht. Und das liegt zum Teil sicherlich auch darin begündet, dass der Bluetooth-Manager ein ganzen End anders ist als beispielsweise bei den iPAQs: Dort werden die von den gekoppelten Geräten angebotenen Dienste aufgelistet und können auf Wunsch verbunden werden, beim MDA2 finden sich nur die Geräte selbst in einer Liste, können umbenannt oder gelöscht werden. Will man dann den zur Verfügung stehenden BT-COM-Port COM6: beim TomTom Navigator oder anderen Navigationsprogrammen verwenden, dann lässt dieser sich entweder nicht anwählen, bringt eine Fehlermeldung oder der MDA2 führt selbständig einen Softreset durch. Wenig begeisternd.

Bei der hervorragenden XDA/MDA-Seite XDADevelopers findet sich eine Anleitung, mit der man den Bluetooth-Stack des iPAQ 22xx auf den MDA transferieren und sogar mit TomTom und einem Bluetooth-GPS zum Laufen bekommen kann. Aaaaber: Unter Verlust der Headset-Funktionalität und unter bestimmten Bedingungen (TomTom darf nicht in den Hintergrund gehen, so z.B. bei einem Telefonat): Wer´s ausprobieren möchte, kann dies auf eigene Gefahr nicht tun. Ich selbst teste es nicht, denn der MDA2 ist mittlerweile mein Haupt-PDA, und ich telefoniere viel im Auto.

Eine viel effektivere Lösung aber gibt es seit dem 8.12. von Tobias Waldvogel. Dieses installiert für das Bluetooth-GPS einen eigenen Port, der fortan von TomTom GPS oder anderen Anwendungen direkt angesprochen werden kann.
Dazu das Tool hier downloaden und installieren. Dann die gekoppelten Geräte, die verwendet werden sollen, löschen und neu erkennen lassen. Nach der Kopplung erscheint dann der folgende Dialog (entsprechend dem GPS, der MAC-Adresse, dem freien COM-Port, etc.):

Durch "Aktivieren" wird der Liste der COM-Ports ein zusätzlicher hinzugefügt, der die oben angegebene Beschreibung als Bezeichnung hat. Und schon kann man wunderbar Navigieren.
Im Normalfall hat man drei COM-Ports frei (COM4, COM5 und COM7), kann also bis zu drei Bluetooth-GPS verwenden. Löscht man die Kopplung eines Gerätes, wird der Port automatisch freigegeben.

Für diese Lösung könnt Ihr Tobias per Paypal eine Spende schicken, und ich finde, das hat er verdient!

Hier gibt es mittlerweile das Update von T-Mobile!

Mittlerweile ist es ausführlich getestet mit dem Royaltek blueGPS und dem Fortuna Bluetooth-GPS sowie TomTom 2 und Destinator 3.0.

Fortuna Bluetooth GPS mit viel Zubehör
für EUR 215,- (statt EUR 225,-)

Royaltek blueGPS neue Version (noch stabiler,höhere Reichweite)
EUR 239,- (statt EUR 279,-)

Preis:

EUR 499,- inkl. Abschluß eines Kartenvertrages, EUR 669,- ohne hier

Fazit:

Für mich der optimale PDA (und wenn ich ehrlich bin möchte ich ihn auch so nicht mehr missen). Die Integration der Telefonie inkl. Freisprecheinrichtung findet so unmerklich statt, daß man sich bei Benutzung des PDA-Teils nicht darüber bewußt ist, ein Telefon in den Händen zu halten, und beim Telefonieren nicht, daß man auch einen PDA benutzt. Durch den Performance-Gewinn der Kombination Prozessor/Betriebssystem ist immens, damit lassen sich auch rechenintensive Anwendungen problemlos betreiben.
War der MDA/XDA (1) noch ein wenig von beiden Welten, aber beides nur halbherzig, so ist der MDA2 die vollwertige Kombination aus Handy und PDA.

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