Seiko InkLink
Geschrieben von Andreas Erle (01.07.2004 00:00 CET)
Die Adaption des schon länger für die Palm-Plattform verfügbaren Seiko
SmartPads für den Pocket PC sorgte schon für einige Aufruhr auf dem PocketPC-Markt. Hatte man doch
endlich ein System, mit dem man bequem Skizzen zeichnen konnte, wie man es gewohnt war: auf Papier, ohne auf die
elektronische Verarbeitung unterwegs verzichten zu müssen.
Einziger immer wieder erwähnter Kritikpunkt: Die Größe des Lederorganizers, der die Elektronik
und den Pocket PC enthielt. Zumal man diesen im Prinzip nur dann brauchte, wenn man tatsächlich geschriebenes
in den PDA bekommen wollte, also in einer Sitzung, unterwegs aber nicht unbedingt.
Die Lösung heisst Seiko Inklink. Einfach beschrieben: Das Seiko Smartpad ohne Lederorganizer.
Ein kleiner Clip wird oben an einen beliebigen Papierblock geklemmt (bis zu DIN A4), dieser enthält den Empfänger.
Als Gegenstück dazu existiert wieder ein spezieller Stift (der mit drei Knopfbatterien gepowered wird). Dieser
schreibt mit einer normalen Kulimine, durch das Schreiben wird diese in den Stift hineingedrückt und stellt
den Kontakt zur Übertragung her.
Die Bewegung des Stifts wird durch Seikos "Binaural Technology" aufgenommen, der Clip "hört"
kontinuierlich auf den Stift und nimmt die Bewegungen über zwei Sensoren auf.
Es ist absolut faszinierend, wie genau die Position bestimmt werden kann!
An den Clip wird dann eine kleine Plexiglasklemme mit dem Infrarottransmitter angeschlossen, die die Daten an den
PDA überträgt.
Der Seiko Inknote Manager läuft in einer Version auf dem PDA und fragt die Infrarotschnittstelle ab. Fast
ohne Zeitverzug wird eine auf dem Papier geschriebene oder gezeichnete Stelle auf dem PDA angezeigt. Wichtig ist
dazu, die Papiergröße entsprechend richtig einzustellen, damit virtuelle und tatsächliche Seite
übereinstimmen.
Auf dem PDA kann die Seite dann beliebig nachbearbeitet, Stellen farbig markiert, mit dem Stift hineingeschrieben
werden, etc. Die Ordnung der Notizen zu Mappen, ihre Namen, all dies obliegt dieser Anwendung.
Wer dann diese elektronischen Notizen weiterverarbeiten möchte, der kann diese als BMP oder JPG exportieren und entweder per Mail verschicken oder per mobilen Drucker ausdrucken. Was will man mehr?!
Wie bei dem Smartpad ist natürlich auch eine Bearbeitung auf dem PC möglich, für Windows gibt es ebenfalls den Inknote Manager. Und da kommt noch ein weiterer Unterschied zwischen dem SmartPad und dem Inklink zum Tragen: dem Inklink liegt ein USB-Kabel bei, mit dem man die Konstruktion Clip/Block an den PC anschließen kann und direkt vom Block Skizzen übertragen kann.
Update im Mai 2003: Mittlerweile hat SII das Software Developer Program gelauncht: Man stelle sich folgendes vor: Eine Software eines Drittanbieters liest die Signale des Inklink/Smartpad aus und setzt sie direkt um in Text, in dem eine OCR-Software darauf aufsetzt. Schon ist ein per Hand ausgefülltes Formular so aufbereitet, dass es in eine Datenbank geht. Und das ist möglich, wenn man sich das SDK hier herunterlädt.
Preis:
EUR 149,- bei handit.deFazit:
Die optimale Symbiose von handschriftlichen Zeichnungen und der Umsetzung auf einen PDA!