RESCO Defender
Geschrieben von Andreas Erle (18.10.2007 00:00 CET)
Als mich die Mail von RESCO erreichte, dass man mit Defender ein Echtzeit-Strategiespiel veröffentlicht habe, war das Interesse schnell geweckt, weiß ich doch, dass viele von Euch diese Art von Spielen fesselnd finden. Dank HSDPA noch unterwegs heruntergeladen und in der Bahn angespielt war der erste Eindruck ernüchternd: Die Grafik ist durchschnittlich, und der "Spielwitz" erschließt sich auch eher schwierig.
Ziel des Spiels ist es, auf einem Schlachtfeld vor den Stadtmauern durch unterschiedliche Gefechtstürme sich nähernde Gegner abzufangen und zu zerstören, bevor diese die Stadtmauer erreichen. Ist man damit bei zwanzig Gegnern gescheitert, dann ist die Verteidigung der Stadt zusammengebrochen und das Spiel zuende.
); ]]> Was auf den ersten Blick wie eine Mischung aus Asteroids und Space Invaders auf dem Land wirkt, entwickelt im Handumdrehen eine Faszination, die zwar logisch wenig nachvollziehbar ist, aber zum "Insert Coin"-Effekt früherer Spielautomaten führt: "Ach, eine Partie spiele ich noch ... und noch eine ... und noch eine....".Die Spielregeln sind recht einfach: Am Anfang stehen für den Bau der Türme 500 Geldeinheiten zur Verfügung, die sich beim Kauf oder der Aufrüstung reduzieren, mit jedem vernichteten Gegner aber auch wieder aufbauen. In den ersten Leveln kommen die Gegner in einer gerade Reihe von oben nach unten, da reicht es, einen Turm hinzustellen, der diese einen nach dem anderen abschießt. Von Level zu Level allerdings können die Gegner mehr und mehr Treffer ab (eine kleine Balkenanzeige zeigt deren verbleibende Schildstärke), und natürlich werden sie auch "fieser": Plötzlich setzen sie sich beispielsweise aus vier einzelnen Elementen zusammen, die nach einigen Schüssen auseinander brechen und sich dann jeder einzeln weiterbewegen. Da gerät man schnell ins Schwitzen, denn die Türme bestimmte Leistungsdaten: Jeder Turmtyp hat eine Reichweite, in die die Gegner für einen Angriff gelangen müssen, und eine bestimmte Schussfrequenz (die durch die Zeit des Nachladens des Geschützes definiert wird). So schön man sich auf eine Angriffswelle eingestellt hat, wenn die nächste genau am anderen Ende des Bildschirms losgeht, nützen die bisherigen Türme nichts.
Mit genügend Geld kann man diese Parameter verändern und in den Ausbaustufen Reichweite und Schussfrequenz erhöhen. Allerdings ist das arg teuer, nur sehr sparsames und effizientes Setzen der Türme kann auf Dauer Erfolg versprechen.
Dazu tippt man an der Stelle auf den Bildschirm, wo der Turm hin soll, und wählt dann den entsprechenden Typ aus:
Site: Sites sind Platzhalter für Türme. Sie kosten relativ wenig, haben den Vorteil, dass die Gegner sie umgehen müssen (auch Türme können nicht "betreten" werden), baut man später einen Turm auf eine Site, dann werden die Kosten der Site von denen des Turms abgezogen.
Basic Tower: Der günstigste Turm, der tatsächlich Luft- und Bodenziele attackiert, allerdings mit relativ geringer Wirkung. Er macht Sinn, um einem sowieso schon schwachen Gegner den Rest zu geben, richtet aber für spätere Level zu wenig Schaden an.
Advanced Tower: Dieser wird auf Grund seiner Schadensstärke und seiner noch relativ moderaten Kosten wohl am häufigsten verwendet werden. Rüstet man ihn auf (was durch ein weiteres Stockwerk symbolisiert wird), dann ist seine Wirkung verheerend.
Rocket Tower: Wie sein Name schon sagt, schießt dieser Raketen auf die Gegner ab (sowohl am Boden als auch in der Luft). Der getroffene Gegner nimmt den maximalen Schaden, Gegner in einem gewissen Umkreis zusätzlich noch die Hälfte seiner Schadenswirkung.
Freeze Tower: Dieser fügt selbst keinen Schaden zu, aber er verlangsamt die Bewegung der Gegner in der Luft und auf dem Boden und bewirkt damit, dass diese länger in der Schussreichweite der angrenzenden Türme bleiben, damit mehr Treffer einstecken und mehr Schaden nehmen.
Glue Tower: Ähnlich zum Freeze Tower beeinflusst dieser die Bewegung von Gegnern auf dem Boden, indem er sie für eine gewisse Zeit stoppt.
Teleport Tower: Dieser Turm wirft die Gegner ein Stück zurück in ihrer Marschrichtung, sodass sie gegebenenfalls erneut von bereits passierten Angriffstürmen angegriffen werden können. Somit macht seine Verwendung natürlich nur Sinn, wenn er hinter anderen Türmen steht.
Magic Tower: Greift Luftziele sehr effizient an.
Black Magic Tower: Dieser Turm greift alle Bodenziele in seiner Reichweite gleichzeitig mit einem, mächtigen Schuss an (während einfachere Türme einen Gegner erfassen, angreifen bis er aus der Reichweite ist, dann den nächsten erfassen, etc.)
Boost Tower: In der Nähe anderer Türme platziert stärkt er die Verteidungsfähigkeiten der Türme in seiner Reichweite.
Theoretisch ist das alles einfach... in der Praxis aber findet man sich schon nach wenigen Leveln in der Situation, dass die Gegner genau dort auftauchen, wo keine Türme sind, die Stärke des Turmes nicht ausreicht, etc. Hat man dann zu wenig Geld, dann wird die Situation schwierig. Man kann bereits gebaute Türme verkaufen, natürlich aber nur zu einem Bruchteil des Baupreises, und sollte dabei immer bedenken, dass das die Verteidigungslinie für die weiteren Level wieder schwächt. Nur gut, dass man den Spielverlauf durch Tippen auf das Display einfrieren kann und damit Zeit gewinnt, seine bestehenden Türme in Ruhe noch mal zu kontrollieren, gegebenenfalls aufzurüsten oder neue Türme zu setzen.
Preis:
USD 14,95 direkt bei RESCOFazit:
Ich kann die Faszination dieses Spiels schwer erklären, aber wer auf Echtzeitstrategie steht, sollte in jedem Fall einen Blick riskieren. Seit der Installation habe ich unzählige Stunden mit Defender verbracht und nie die Motivation verloren, auch wenn ich am Anfang zugegebenermaßen nie sonderlich weit gekommen bin... :-D
Wichtig ist, mit den "Sites" ein Labyrinth aufzubauen, durch das die Bodengegner gehen müssen. Allerdings sollte man sich über eines klar sein: Luftgegner sind damit nicht aufzuhalten, die Verteidigungsinfrastruktur muss also so ausgelegt sein, das eine gleichmäßige Verteilung der Türme auch irgendwo entlangfliegende Luftgegner abfängt, und das in einer Intensität, dass auch gut gepanzerte Gegner nicht durchkommen.