Rayman Pocket
Geschrieben von Andreas Erle (01.07.2004 00:00 CET)
Das Chaos hat Raymans Welt ereilt! Mister Dark will die Herrschaft an
sich reißen, und um dieses bölse Ziel zu erreichen, hat er alle Toons entführt. Die Toons sind
aber für das Überleben der Welt unverzichtbar, denn ohne sie gibt es kein Licht und kein Leben. Die einzige
Hoffnung: Rayman, der kleine, hals- und gliederlose Held unzähliger Konsolenspiele, hat endlich seinen Weg
auf den PocketPC gefunden. In 8 Welten und insgesamt 31 Levels kämpft er sich mit List, Tücke und Geschick
durch Wassergräben, Gegnerhorden, über Lianen und schwimmende Kürbisse. Und da Rayman zwar magische
Kräfte hat, aber das alleine nicht reicht, braucht er Hilfe von außen. Wozu hat ein Pocket PC schließlich
sonst einen Besitzer?
Die Umsetzung eines meiner Lieblingsspiele auf der Playstation/Playstation 2/Nintendo 64 auf den winzigen Pocket
PC schien mir nach der Ankündigung von Ludigames
vor einiger Zeit nicht sinnvoll möglich. Als die ersten Screenshots veröffentlicht wurden, sahen diese
zwar hervorragend aus, aber ich konnte mir kaum vorstellen, dass in der dort gezeigten Qualität ein reibungsloser
und ruckelfreier Spielfluss möglich sein sollte. Wie ich mich getäuscht habe! Rayman ist für mich
mit Abstand der beste Plattformer, der bisher seinen Weg auf den PocketPC gefunden hat, und es scheint momentan
kaum vorstellbar, dass dies noch übertroffen werden kann.
Beim Start von Rayman wird der Bildschirm automatisch gedreht, so dass
man das Cursorkreuz links hat. Mit diesem wird Rayman in die entsprechenden Richtungen gesteuert bzw. kann sich
in engen Umgebungen ducken. Um kein Button-Chaos anzurichten hat man die Buttons für Rayman´s Faustschlag
und das Springen nicht ebenfalls auf die Hardwaretasten gelegt, sondern auf den Bildschirm zwei große Kreise
integriert, die durch drücken mit dem Daumen benutzt werden. Die Steuerung ist damit im Gegensatz zu vielen
anderen Spielen angenehm und nicht hakelig.
Um alle 8 Welten des Spiels spielen zu können, muß es online registriert werden. Innovative, aber auch
ein wenig komplizierte Lösung: Nachdem Rayman installiert wurde, findet sich auf dem Desktop des PCs eine
Anwendung, in der die Lizenznummer und das Passwort, das man bei der Registrierung bekommen hat, eingetragen werden
müssen. In ActiveSync hat sich ganz nebenbei ein Conduit installiert, was bei jedem Abgleich Daten mit dem
Spiel auf dem PocketPC synchronisiert. Auf diesem Weg wird das Spiel nach erstmaligem Start und Besuch der Rayman Pocket-Seite im
Internet freigeschaltet.
Sowohl die grafische Realisierung von technischer Seite als auch der Spaßfaktor bei Rayman Pocket sind exzellent.
Jedes neue Level hat ein eigenes Flair, und man hat nicht das Gefühl, dass sich Dinge wiederholen. So kann
es z.B. passieren, dass man ein Level startet, und nach dem ersten Sprung auf eine Plattform der Wasserspiegel
von unten anfängt zu steigen. Schön bleibt nichts übrig, als schnellstmöglich den Weg über
die gemeinsten Hindernisse und Abgründe zu suchen, um nicht eins der kostbaren Leben zu verlieren.
Richtig innovativ allerdings wird dann das Prinzip der Endgegner: Am Ende einer jeden Welt muß man sich mit
einem Geist messen. Über das gerade beschriebene Plugin in ActiveSync werden diese eigenen Geister ins Internet
gestellt und stehen anderen Spielern wiederum zum Download bereit, mit denen man sich dann wiederum messen kann.
Der Preis von USD 20,- ist für ein Spiel dieser Qualität und für diesen Spaßfaktor nicht nur angemessen, sondern sogar lächerlich gering! (z.B. bei GameLoft)