MDA 2/O2 XDA 2 Backpack
Geschrieben von Andreas Erle (01.07.2004 00:00 CET)
In einer (nicht repräsentativen) Umfrage unter ca. 20 MDA2/XDA2-Besitzern zeigt sich folgendes: Jeder einzelne
ist mit seinem Gerät überdurchschnittlich zufrieden. Speichergrösse, Geschwindigkeit, die Funktionalität
(das Update des Bluetooth-Treibers vorausgesetzt), die integrierte Kamera, all das hebt das Gerät aus der
Konkurrenz hervor.
Einzige ernsthafte Kritikpunkte: Die Akkulaufzeit ist bei intensiver Nutzung in Einzelfällen kritisch, und
einige Benutzer vermissen einen CF-Slot.
All dies ist jetzt, knapp 5 Monate nach Release des Gerätes, kein Problem mehr. Sowohl von O2 als auch von
T-Mobile angekündigt ist jetzt der Rucksack (das Backpack) endlich lieferbar.
Dieser enthält einen CF-Slot des Typs2, der also sowohl Speicher- oder Applikationskarten als auch die
etwas dickeren Microdrives aufnehmen kann, einen 600mAh Akku, der den internen Akku des Geräts erweitert,
und eine VGA-schnittstelle (über ein Kabel realisiert), an die man einen Fernseher oder Monitor anschliessen
kann und Präsentationen und Bilder darstellen kann.
Mit einem Preis von EUR 119,90 (bei T-Mobile sogar 169,99)ist das Ganze nicht gerade ein Schnäppchen, aber
der Praxistest zeigt, daß die Anschaffung keine Fehlinvestition ist.
Zur Montage wird die ursprüngliche Akkuabdeckung auf der Rückseite des MDA2/XDA2 abgenommen. Im Innenteil,
under dem Akku befindet sich der Dock-Stecker, der die Datenverbindung zum Backpack herstellt. Der sonst recht
schlanke PDA wird damit fast doppelt so dick, eine Wirkung, die man beispielsweise auch von den iPAQs kennt.
So weit der SD-Standard auch vorgedrungen ist, so schön die Einführung des SDIO-Standards und der entsprechenden
Applikationskarten auch ist: Der CF-Slot ist immer noch ein Stück verreiteter, und die CF-Karten ein Stück
günstiger. Will man die Kartendaten des Navigationssystems, ein paar MP3s und gegebenenfalls noch ein oder
zwei Filme mitnehmen, dann empfiehlt sich die Verwendung der IBM/Hitachi Microdrives mit 1 bis 2,2GB. Die passen
problemlos in den CF-Slot des Backpacks und werden dort als zusätzliche Speicherkarte anerkannt.
Nachdem das Problem des fehlenden seriellen Ports für den Betrieb eines Bluetooth-GPS gelöst wurde, ist dies eine der Standardlösungen für die Navigation. Das wird sich auch dirch den CF-Slot des Backpacks nicht unbedingt zu Gunsten eines CF-GPS verschieben, denn auf Grund der technischen Gegebenheiten blieb nicht viel anderes übrig, als den CF-Slot "falsch herum" zu platzieren, also nach unten weisend. Damit ist ein CF-GPS potentiell vom Körper desjenigen, der den PDA in der Hand hält, abgedeckt, und der Empfang entsprechend beeinträchtigt. Es funktioniert, aber man kann durchaus merken, das ein nach oben weisendes GPS performanter ist. Hervorragend geeignet dazu ist das Haicom HI303, das durch seinen Klappmechanismus optimal auszurichten ist.
Der Zusatzakku wirkt sich auf die Gesamt-Standby- und Betriebszeit aus und verlängert diese in verschiedenen Tests um bis zu 50 Prozent. Dies ist natürlich abhängig von der eingelegten Karte und der Verwendung des Geräts, in jedem Fall aber ein willkommener Zugewinn an Unabhängigkeit von der Steckdose. Intelligent dabei gelöst: Erst wird der Akku des Backpacks leergesogen, erst dann wird auf den internen Akku umgeschaltet. Selbst wenn der Akku des Backpacks leer ist, funktiioniert (im Gegensatz zu den iPAQ-Jackets) der CF-Slot immer noch.
Der MDA2/XDA2 wurde ganz klar als Business-Gerät platziert, und in diesen Bereich zielt die dritte Erweiterung, die in das Backpack integriert ist: Der Videoausgang. Verschiedene Lösungen für andere PocketPCs haben bereits gezeigt, daß die Wiedergabe von Powerpoint-Präsentationen durchaus in diesem Bereich etwas ist, was praktikabel und gefordert ist. Dem Backpack liegen Versionen von Westtek´s ClearVue PDF und PPT bei, damit können PDF-Dateien und Powerpoint-Präsentationen an einen VGA-Monitor, einen Composite-oder SVHS Videoeingang ausgegeben werden, und das in ordentlicher Qualiität. Um das Backpack nicht noch klobiger zu machen, wird seitlich eine Kabelpeitsche angeschlossen (man merkt, dass das Ganze von HTC stammt, der Stecker ist einmal mehr ein iPAQ-Stecker).
Preis:
EUR 169,90 bei T-Mobile, EUR 124,90 bei cheap.deSonderpreis für die World of PPC: Bei Angabe von "World of PPC" im Bemerkungsfeld und Versand per Vorkasse übernimmt cheap.de die Versandkosten (Achtung! Gilt nicht bei Nachnahme!)
Fazit:
Eine Erweiterung, die Hand und Fuss hat. Die zusätzliche Akkukapazität ist auch ohne eingelegte Karte in den CF-Slot von Nutzen, die Verwendung von CF-Karten sowohl für Speicher als auch für für Applikationskarten eine Bereicherung, und wenn man´s mal braucht, dann kann man auch Bilder und Präsentationen auf einen Beamer oder Fernseher ausgeben.Nachteil: Der Akku des Backpack ist nicht extern ladbar, sondern kann nur am MDA2/XDA2 geladen werden. Das macht das ganze unflexibler.