Magellan Meridian Color

Geschrieben von (01.07.2004 00:00 CET)

Wer im Freien unterwegs ist, der ist meist nicht wirklich in der Lage, sich mit CD-ROM-Laufwerk, Display und Navigationssystem leiten zu lassen. Gerade im Bereich der Seefahrt, des Wanderns und anderer nicht Straßen- und Autobahn-gebundener Fortbewegungsmittel sind die Satellitenortung, die sichere Positionsbestimmung und die geleitete Fortbewegung von nicht unerheblichem Interesse. So gibt es GPS-Handgeräte schon seit Jahren, Geräte also, die batteriebetrieben und tragbar diese Anforderungen erfüllen.
Am Anfang beschränkten diese sich auf die reine Positionsbestimmung, d.h. Länge und Breite in der Form Grad/Minute/Sekunde. Dies war vollkommen ausreichend, um auf einer Wander-, See- oder Luftkarte die aktuelle Position zu finden, Ziele, auf die man sich als nächstes zubewegen wollte zu bestimmen und gegebenenfalls noch deren Position in das Handgerät zu übertragen. Flieger, Segler und Wanderer nutzten diese gebotenen Möglichkeiten gern und oft, zumal Handgeräte in den meisten Fällen durch Schutz vor Spritzwasser oder gar Wasserdichtheit explizit für den Außeneinsatz geeignet waren.
Auch vor diesem Bereich allerdings hat die Entwicklung nicht halt gemacht. Durch die Tatsache, dass die Preise und die Größe von Speichermedien in den letzten Jahren konsequent gesunken sind, ist es kaum verwunderlich, dass man Handgeräte auch damit ausgerüstet hat. Und wozu eignet sich Speicher besser in diesem Zusammenhang, als zur festen Verfügbarkeit von Kartendaten?
Waren die ersten Handgeräte nur in der Lage, die Position des Geräts, die Richtung des nächsten Wegpunkts (also einer frei speicherbaren Position, die entweder durch Eingabe ihrer Länge und Breite festgelegt wird oder aber, in dem man sie als aktuelle Position speichert, wenn man gerade dort ist) und die gegangene Strecke darzustellen, so ist heute vieles mehr Standard:
Viele der Geräte haben eine so genannte "Basemap" fest gespeichert, die die großen Straßen (Bundesstraßen und Autobahnen), Orientierungspunkte wie Eisenbahnstrecken, Flughäfen, Bahnhöfe und Sehenswürdigkeiten enthalten.
Dies schafft demjenigen, der sich orientieren will, einen groben Überblick, wo er sich gerade befindet, wohin er sich richten muss, um zur nächsten Strasse oder zu einem Orientierungspunkt zu kommen. Viel interessanter allerdings wird es, wenn man zusätzlich noch Feinkarten in das Gerät laden kann, denn dann ist man bis auf kleine Straßen stets genau über die Position informiert. Magellan, einer der großen Anbieter von GPS Handgeräten bietet beispielsweise mit den MapSend Streets Europe eine auf Kartenmaterial des Anbieters Navtech (neben TeleAtlas der größte Anbieter für Kartenmaterial für Navigationssysteme, sei es für Autos, Handgeräte, Notebooks oder PDAs) basierende CD mit Detailkarten für ganz Europa. Zum einen kann man so recht genau bestimmen, wo man sich befindet (ob man ein Taxi rufen möchte, einen Unfall melden oder was auch immer), zum anderen kann man als Ziele eben auch Adressen suchen, und sich dorthin leiten lassen.

Die Magellan Meridian-Serie
Magellan ist seit 1986 ein Begriff, wenn es um Navigation geht. Ob Handgeräte (seit 1989), See- und Schifffahrtslösungen, bei der optimalen Nutzung der von den Satelliten bereitgestellten Informationen und der Umsetzung in Produkte stößt man immer auf Magellan.
Die Meridian-Serie besteht aus fünf Geräten, von denen das Topmodell, der Meridian Color, hier ausführlich beschrieben werden soll.
Dieser nämlich ist das erste Handgerät, das mit einem hintergrundbeleuchteten Farbdisplay ausgestattet ist. Vorbei sind die Zeiten, in denen man sich mit kontrastlosen, schwarzweißen oder Graustufen-Displays abmühen musste
Integriert ist in den Meridian Color eine 16MB große Basemap von Westeuropa mit 14 Ländern, u.a. Deutschland, Österreich, der Schweiz, Frankreich, Großbritannien, den Niederlanden, Luxemburg, etc. Darin enthalten sind die großen Straßen, wichtige Punkte wie Bahnhöfe, Flughäfen, Eisenbahnstrecken, Wasser- und Waldgebiete, Leuchttürme und Bojen, etc.

Mit einer Auflösung von 120*160 Punkten und der farbigen Darstellung fällt eine Unterscheidung der einzelnen Straßenarten und Sonderpunkte denkbar einfach, und noch viel wichtiger: Die unweigerlich eingegebenen eigenen Wegpunkte, also Positionsangaben, die man selbst setzt wie Startposition oder Zuhause, Parkplätze, Liegeplätze, etc., sind dadurch natürlich auch durch auffallende farbige Symbole markierbar und heben sich somit deutlich vom Rest der Karte ab.
Im Gegensatz zur Konkurrenz hat man sich entschieden, eine Erweiterbarkeit mit Secure digital-Karten (SD-Karten), wie sie auch in Digitalkameras und PDAs verwendet werden zu integrieren. Soll heißen: Man kann normale SD-Karten z.B. mit 64MB Speicherkapazität nehmen, und diese mit optional erhältlichem Kartenmaterial füllen. So gibt es zum Bespiel die World Basemap, also die Erweiterung der integrierten Basiskarte von Europa auf die ganze Welt, oder, für den europäischen Anwender sicherlich interessanter, die MapSend Streets Europe, die Ergänzung des Basis-Kartenmaterials um Detail-Kartenmaterial, das bis auf kleine Straßen, in vielen Fällen gar bis auf die Ebene von Hausnummern heruntergeht. Am PC definiert man sich die Ausschnitte, speichert sie ab, und bestimmt dann, welche Ausschnitte auf das GPS übertragen werden sollen. Das beiliegende serielle Kabel wird unten an den Empfänger angeschlossen und ist neben dem Laden der Karten auch dafür da, neue Software-Versionen einzuspielen.
Neben dem parallelen Empfang von 12 Satelliten zeichnen sich die Meridian-GPS dadurch aus, dass sie das WAAS (Wide Area Augmentation System) nutzen und damit eine Genauigkeit der bestimmten Position bis hin zu 3 Metern. Das System, das in Europa auch als EGNOS bekannt ist, basiert auf den Signalen spezieller Satelliten, die ein Korrektursignal ausstrahlen, in der Darstellung der empfangenen Satelliten werden diese mit einem W gekennzeichnet. Man sollte allerdings in jedem Fall beachten, dass zumindest für Europa bis 2005 dieses System nur im Testbetrieb läuft, und damit der Genauigkeitsgewinn in der Zeit bis 2005 noch variieren wird.

Neun verschiedene Bildschirme, die u.a. die empfangenen Satelliten, die Position, die zurückgelegte Strecke, geschätzte Ankunftszeit am nächsten Wegpunkt, eine relative Position auf einer virtuellen Straße, einen Tacho, der die Geschwindigkeit in den Vordergrund stellt und natürlich die Kartenansicht der jeweils geladenen Karte stehen zur Verfügung, in diesen und in den Menüs navigiert man mittels einer kombinierten Cursor-Taste. Alle Tasten sind wie das Display selbst beleuchtet, damit auch im Dunkeln problemlos zu bedienen.
Ein einfaches Beispiel: Ich will von zuhause zu einem Freund gehen. Natürlich speichere ich zuhause meine aktuelle Position erst einmal, denn irgendwann will ich ja mal wieder dort hin zurückgehen. Dazu drücke ich einmal die "GOTO"-Taste ein wenig länger, und suche mir ein passendes Symbol aus. Als Namen wähle ich "Zuhause". Dann suche ich aus der Datenbank der Detailkarte meines Wohnortes (die ich vorher mit der MapSend-Software vom PC übertragen habe), die Zieladresse heraus, wenn ich über Zwischenstationen gehen möchte (um die Strecke z.B. Stück für Stück zu gehen), dann diese ebenfalls.

Diese Adressen werden dann automatisch benannt und in der Kategorie "Nutzer" bei den Wegpunkten zur Verfügung gestellt. Die entsprechenden Wegpunkte werden dann zusammen in einer Route zusammengefasst und schon kann ich im Menü unter "Routen" diese Route aktivieren und bekomme sie in der Kartenansicht und den Navigationsansichten dargestellt. Und auch wenn das Ganze nicht so komfortabel wie bei einem "echten" Navigationssystem ist, um aber das Ziel zu finden, ist es bei weitem komfortabel genug.
Ebenfalls sehr angenehm: Die Backtrack-Funktion. Beim Zurücklegen einer Strecke wird diese in der Standardeinstellung "getracked", also durch Punkte in der Karte aufgezeichnet. So kann man sehr genau nachvollziehen, woher man gegangen ist. Nichts ist dann einfacher, als daraus den Weg zurück zu bestimmen, zumal sich aus jedem Track (also jeder aufgezeichneten, abgegangenen Strecke) eine Route generieren lässt. Dabei wird ausgenutzt, dass, wenn man geradeaus geht, eigentlich keine Anweisungen nötig sind, und eine Route eigentlich nur aus den wichtigen Punkten besteht, an denen man die Richtung wechselt.

Und der letzte Praxistest erinnert dann an die Werbung für einen Schokoriegel: "Der schwimmt sogar...". Zugegeben, Milch war nicht die Testflüssigkeit, aber die Meridian-Geräte sind nicht nur wasserdicht, sondern sie schwimmen sogar. Was auf den ersten Blick zu Belächeln scheint, ist für den Wassersportler und den Outdoor-Freak eine Eigenschaft, die nicht hoch genug zu bewerten ist.

Mit einem Speicher für 500 Wegpunkte, 2000 Punkte in der Trackaufzeichnung und den 20 speicherbaren Routen lässt sich jede Reise, Wanderung oder Fahrt optimal planen.

Preis:

EUR 639,- hier.

Fazit:

Die Magellan Meridian-Reihe ist für den Außeneinsatz optimiert. Ein robustes, wasserdichtes Gehäuse, in jeder Lichtsituation gut lesbares Display und bedienbare Tasten und alle relevanten Informationen, um sich im Freien zu orientieren. Die Modellwahl wird sicherlich anhand der Präferenzen des Benutzers stattfinden. Soll das Display in Farbe sein, ist der Color das Gerät der Wahl, soll er auf einem Schiff eingesetzt werden, dann der Marine, etc.

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