Globalsat SD-501 SD-GPS
Geschrieben von Andreas Erle (01.07.2004 00:00 CET)
Wer braucht schon ein SD-GPS? Die Frage stellt sich zumindest mir immer wieder, wenn es um das Thema geht. Klar,
kaum ein aktueller PDA hat noch einen CF-Slot, und gegen den Betrieb eines Bluetooth-GPS kann angeführt werden,
dass man mit einer solchen Lösung zwei Stromversorgungen benötigt, eine für den PDA, eine für
GPS. Auf den ersten Blick scheint also ein SD-GPS vordergründig die optimale Lösung zu sein. Auf den
zweiten Blick allerdings zeigt die Betrachtung der verfügbaren Exemplare ein grossen Manko: Verwendet man
den SDIO-Slot des PDAs, der meist einziger Speicherkartenslot ist, für ein GPS, wo bleiben dann die Kartendaten
für die Navigation? Bisher gibt es kein SD-GPS, das Speicher in die Karte integriert hat (wie beispielsweise
die WLAN/256MB-Karte von Sandisk).
Der Offboard-Navigierer, der Services wie T-Navigate oder andere nutzt, bei denen das Kartenmaterial von einem
Server über eine Mobilfunkverbindung übertragen wird, der wird dies nicht unbedingt als negativ empfinden.
Der Onboard-Navigierer allerdings, der Platz für Kartenmaterial braucht (in der Regel für ganz Deutschland
bis zu 256MB), der muss schon einen Weg finden, dieses Problem zu lösen.
In der Testkonfiguration mit der GlobalSat SD501 wurde auf einem MDAIII mit internen 128MB RAM ein Kartenausschnitt
von knapp 20MB in den Hauptspeicher gelegt, der dem zu 99% der Zeit verwendeten geographischen Raum entspricht.
Das GPS ist wohltuend klein und wird mit einer Treiber-CD, einer bei Bedarf aufsetzbaren Zusatzantenne (die das
GPS nochmal ein Stück breiter macht) und einer Kunstledertasche für den Gürtel, in der die Hardware
untergebracht wird, geliefert. Die Antenne ist eingeklappt und lässt sich je nach Positionierung des PDAs
so neigen, dass optimale Himmelssicht gegeben ist. Beim MDAIII ist dies ein Vorteil: Da der SD-Slot um 180 Grad
gedreht ist (also eine eingelegte Karte mit der Oberseite nach unten zeigt), muss die Antenne nicht ausgeklappt
werden, sondern hat im kleinen, eingeklappten Zustand direkt Sicht auf den Himmel.
Vor der Verwendung muss ein Treiber installiert werden, im Testsystem wird dabei ein zusätzlicher COM-Port
(COM7:) mit dem Namen "SDGPS", der von den diversen Navigationsprogrammen verwendet werden kann. Im Standard
ist das VTG-Signal nicht eingeschaltet, kann aber wie gewohnt mit den diversen Freeware-Tools eingeschaltet werden.
Ist dies geschehen, dann läuft auch der MN|4 auf anhieb, ohne diese Umstellung konnte zumindest über
das GPS-Modul des TomTom Navigator 3 die Position problemlos bestimmt werden.
Nach dem ersten Einschalten, bei dem die Satelliten erst einmal bestimmt werden müssen und bei dem bis zum
Fix knapp vier Minuten vergingen, ist die Zeit bis zur bestimmten Position nach Empfangsabriss knapp eine Sekunde,
nach Aus- und wieder Einschalten des PDAs knappe 35 Sekunden. Werte, mit denen man Leben kann. Sowohl die Stabilität
des Empfangs als auch die Genauigkeit waren bei den diversen Testfahrten guter Durchschnitt.
Bleibt die Frage über den Sinn und Unsinn eines GPS im SD-Format ohne integrierten Speicher. Matsushita, die ebenfalls ein Gerät anbieten, haben für Anfang 2005 eine Version mit Speicher angekündigt. Dann wird das Thema vor allem für diejenigen spannend, die mit mehreren PDAs arbeiten, denn dann muss nur noch eine Hardware mitgenommen werden, statt SD-Karte und GPS separat einzupacken. In der aktuellen Anwendung nutze ich es durchaus, wenn ich im Grossraum des Ruhrgebiets und Rheinlandes unterwegs bin, wo ich das Kartenmaterial im internen Speicher habe. Letztendlich muss sich jeder aber selbst darüber im Klaren sein, ob dieser Weg gangbar ist oder nicht.
Preis:
EUR 129,00 bei pocketland.de