Die Zukunft des Lebensmitteleinkaufs? Amazon GO
Geschrieben von Andreas Erle (25.03.2019 12:00 CET)
Die Art, wie wir Lebensmittel einkaufen, hat sich in den vergangenen Jahren rapide verändert: Vom Tante-Emma-Laden zum Discounter zur Online-Bestellung mit Lieferung bis vor die Tür ist der Aufwand für den Kunden immer geringer geworden. Da gehört dann schon einiges dazu, sich noch etwas Neues einfallen zu lassen. Nicht ganz neu, aber das erste Mal selber in Seattle ausprobiert: Amazon GO.
Das sind Lebensmittelsupermärkte in diversen Städten, die komplett ohne Kassen und ohne Scannen der waren durch den Kunden auskommen. Wie sagte ein Mitarbeiter so schön? "You need no cart because you are the cart." ("Sie brauchen keinen Einkaufswagen, weil Sie selbst der Einkaufswagen sind").
Der Aufwand vor dem Einkauf ist überschaubar: Nach Installation der Amazon GO-App aus AppStore oder PlayStore und Anmeldung mit dem eigenen Amazon-Konto zeigt das Smartphone einen QR-Code an, der beim Betreten des Ladens auf einen Scanner gelegt werden muss. Im Laden selbst dann nimmt man die Waren aus dem Regal, ohne Scan, ohne Registrierung. Über verschiedene Sensoren (Amazon schweigt sich hier komplett aus, welche das sind) wird dann automatisch registriert, welche Waren man genommen hat.
Interessant auch: Man kann mit einem Account parallel zu mehreren Leuten Einkaufen gehen, was also zumindest wahrscheinlich macht, dass Kameras verwendet werden (denn nur einer der Kunden hat dann ja das Smartphone in der Hand). Am Ende des Einkaufs dann verlässt man den Laden wieder durch eine Scannerzone. Kurze Zeit später kommt die Einkaufsquittung per E-Mail und in der App.
Fazit:
Vom Einkaufserlebnis her spannend, von der Datenschutz-Seite her herausfordernd: Es ist vollkommen unklar, welche Daten erhoben werden und wie lange diese aufbewahrt werden. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich das in Europa durchsetzt, dürfte eher gering sein...