Bluespoon Digital Bluetooth-Headset
Geschrieben von Andreas Erle (01.07.2004 00:00 CET)
Als vor einigen Monaten mit dem Bluespoon von Nextlink
das kleinste auf dem Markt befindliche Bluetooth-Headset auf den Markt kam, war die Aufruhr groß. Mit einem
Gewicht von unter 10 Gramm und einer Größe, die deutlich kleiner als ein Ohr war, war dies ein Produkt,
daß für einen Großteil der Handy-Telefonierer mit Bluetooth-Telefonen von großem Interesse
war.
Trotz der Tatsache, daß die Sprachqualität (auch im Vergleich mit der Konkurrenz) schon hervorragend
war, ist Nextlink jetzt mit dem Bluespoon Digital noch einen Schritt weiter gegangen.
Schaut man sich das Headset an, dann hat sich auf den ersten Blick nichts geändert. Form des Bluespoon
und der Ladestation sind gleich geblieben, auch die Designs (Gold oder Silber).
Betrieben wird das Bluespoon Digital wie sein analoges Pendant mit einem Lithium-Ionen-Akku, der vier bis sechs
Stunden Sprechzeit zulässt. Das beiliegende Netzteil ist für 110 bis 240 Volt geeignet und kann durch
wechselbare Adapter in Europa, Großbritannien und den USA eingesetzt werden. Für größere
Flexibilität liegt ihm ein USB-Ladeadapter bei. mit dem die 5 Volt der USB-Schnittstelle eines PC oder Notebooks
zum Laden des Bluespoon genutzt werden können, so muß man auf Reisen nicht unbedingt das Netzteil rauskramen.
Ebenfalls im Lieferumfang: eine kleine, weiche Tasche. Vermutlicherweise hat sich jeder Bluespoon Analog-Besitzer
eine eigene Lösung gebastelt, um das Headset nicht lose in der Hosentasche tragen zu müssen, dies ist
jetzt überflüssig geworden.
Massiv gearbeitet hat man an den inneren Werten:
Durch die neue Softwareversion hat man das Bluetooth Handsfree and Headset Profile der Version 1.1 und ist damit
u.a. auch mit dem Nokia 3650 kompatibel. Wer vom BS Analog aufs Digital umsteigt, der sollte vorher das Handbuch
lesen: Auch der PIN-Code hat sich geändert (von 3333 auf 8888).
Für mich eine der unschönen (wenn auch nicht unüblichen) Eigenschaften des Bluespoon analog war
die Tatsache, daß es nur mit jeweils einem Mobiltelefon eine Bindung eingehen konnte. Für das Bluespoon
Digital hat man die Zahl der möglichen Bindungen jetzt auf drei erweitert, ein Wechsel zwischen meinem Nokia
3650 und dem SonyEricsson T610 ist also kein Problem mehr.
Ebenfalls unterstützt das Headset nun das Abweisen von Anrufen (Call Reject) und die Wiederwahl der letzten
Nummer (Redial Last Number), damit ist noch mehr Funktionalität am Headset selbst möglich.
Der sicherlich wichtigste Faktor allerdings ist der Umstieg auf die digitale Audioverarbeitung. Zwei Mikrofone
(statt einem) nehmen die Sprache des Tragenden auf, lassen sie verschiedene Algorithmen des Noise Cancellings durchlaufen
und trennen so Rauschen und Umgebungsgeräusche von der Sprache. Ein Praxiseffekt: Ich sitze im Auto, fahre
auf der Autobahn von einem Termin nach Hause, rufe meine Frau an. Auf die Frage "Wo bist Du gerade?"
(gibt es eigentlich Mobilgespräche, wo diese Frage nicht vorkommt? ;-))) antworte ich wahrheitsgemäß
"Auf der A40 bei Duisburg". Als ich dann noch bestreite, im Stau zu stehen, ist meine Frau ein wenig
verunsichert, ist sie doch sonst hörbare Nebengeräusche während der Fahrt gewöhnt.
Auch in Meetings bewährt sich das Bluespoon Digital: Durch die Focussierung auf den Sprecher und das Filtern
von Nebengeräuschen kann man hervorragend telefonieren, obwohl man sein eigenes Wort kaum versteht.
Die blau blinkende Diode im Headset, die anzeigt, daß es eingeschaltet ist, ist von der Intensität angepasst
worden. Beim Bluespoon Analog hatte ich mich immer dabei erwischt, in den Rückspiegel zu schauen, wenn die
blinkte, vermutete ich doch einen Polizeiwagen mit Blaulicht hinter mir.
Das Bluespoon wird die Leute immer polarisieren: Die einen werden es als technisches Kleinod verehren, seine Form
und Funktionalität schätzen, die anderen ... wissen nicht, was ihnen entgeht!
Sicherlich muß man sich daran gewöhnen, das Headset nicht hinter das Ohr zu klemmen, sondern ins Ohr
zu drehen, aber nach kurzer Zeit hat man sich daran gewöhnt.
Der Schritt vom Analog zum Digital bringt unter Beibehaltung des Formfaktors einen signifikanten Zuwachs an Sprachqualität
und Funktionalität, der auch für Besitzer des BS Analog den Umstieg interessant macht.
Fazit:
Im Vergleich für mich das definitiv beste Bluetooth-Headset am Markt.