iPAQ 1940
(01.07.2004 00:00 CET)
Der erste Winzlings-iPAQ, der in diesem Jahr den Markt beehrte, wurde mit geteilten Gefühlen empfangen. Auf der einen Seite war der iPAQ 1915 designmäßig top, bei seiner flachen und kleinen Bauform trotzdem mit iPAQ-typischem Display und SD-Slot ausgestattet. Auf der anderen Seite, und das war der häufige Vorwurf, durch die "Beschneidung" des Anschlusses unten nicht in der Lage, serielles Zubehör wie eine GPS-Maus oder eine Tastatur zu verwenden. Schnell wurde daraus geschlossen, man habe hier einen Frauen-PDA auf den Markt geworfen (und ich muß zugeben, auch meine holde Gattin hat sich schnell an den Kleinen gewöhnt...
Mit dem iPAQ 1940 hat man nun die Rufe erhört und ein deutlich kommunikationsfreudigeres Modell an den Start geschickt, das Bluetooth integriert hat und so beispielsweise mit einer BT-GPS-Maus oder einem Mobiltelefon Verbindung aufnehmen kann. Und weil in der Zwischenzeit der Übergang von Pocket PC 2002 zu Windows Mobile 2003 stattgefunden hat, ist auch beim 1940 bereits letzteres installiert.
Und um das Ganze noch abzurunden, ist auch der SD-Slot SDIO-fähig, damit können auch Applikationskarten wie WLAN, Kameras oder GPS verwendet werden, das die Tatsache, daß weder ein CF-Slot noch die Jacket-Erweiterung gegeben sind, erträglich macht.
Im Gegensatz zu seinen großen und kleinen Brüdern hat der 1940 einen Samsung (2410) Prozessor mit 266MHz, schneller als der 1915, langsamer als die der 39xx- und 5x50-Serien. Durch die schon in den Testberichten des 2210 und des Toshiba e750BT beschriebenen Leistungsverbesserungen macht sich dies aber nicht wirklich bemerkbar (vor allem im Vergleich zu den PDAs, die geringer als 400MHz getaktet sind). Ganz im Gegenteil. schaut man sich die Benchmarks an, dann wird man in einigen Bereichen (z.B. der Grafik) gar verblüfft:
Im Gegensatz zum iPAQ 1915 hat man (auf Grund der Anforderungen von Windows Mobile 2003) das 16MB-ROM durch ein 32MB ROM ersetzt, dies bedingt unter anderem auch, daß mehr Speicher (nämlich knapp 57MB) für den Benutzer zur Verfügung stehen.
Durch die geringe Grösse ist der iPAQ 1940 schick und leicht (120 Gramm), optimal also in der Hosen- oder Hemdtasche, dem TimeSystem oder der Brieftasche mitzuführen. Schon vor deutscher Markteinführung gab es von den üblichen Verdächtigen Piel Frama, Vaja und Proporta Taschen bzw. ein Alucase, der Schutz des Geräts ist damit garantiert, auch wenn im Lieferumfang keine Schutzhülle beiliegt. Die geringe Grösse bringt allerdings auch mit sich, dass das bisher bei allen iPAQs konsequent kompatible Jacketkonzept nicht mehr Anwendung findet. Man ist damit auf die integrierten Schnittstellen und Erweiterungssteckplätze angewiesen.
Was mich an der iPAQ 19xx-Reihe immer wieder begeistert, ist die geringe Größe und das Design. Im Gegensatz zum (wegen seines CF-Slots) doppelt so dicken 2210 ist der 1940 im von den anderen iPAQs gewohnten Metall/Chrom-Look gehalten und sieht damit absolut edel aus. Leider hat man sich beim Lieferumfang der Kritik der Käufer nicht angenommen, und auch dem 1940 keine Dockingstation, sondern nur ein Sync-Kabel mit Netzteil-Anschluss beigelegt.
Im Lieferumfang befinden sich neben dem Stift, dem iPAQ selbst, dem Netzteil samt Adapter und Handbüchern samt der Outlook 2000/Activesync-CD ein USB-Sync-Kabel, eine Docking-Station gehört, wie oben bereits geschrieben, zum optionalen Zubehör. Der iPAQ 1940 kann das seine Herkunft nicht verschweigen: Der Stift des O2XDA/T-Mobile MDA sieht dem des 1915 verblüffend ähnlich, auch wenn er noch ein wenig größer ist. HTC lässt grüßen... Und noch ein Design-Feature ist faszinierend: War der iPAQ 5450 der erste iPAQ mit HP-Label, aber vom Aussehen war er ein Compaq iPAQ mit einem leichten Facelift. Beim iPAQ 1940 hat man nun das Design nicht nur überarbeitet, sondern massiv modifiziert, und dabei ein Relikt aus den alten HP Jornada-Tagen übernommen: Die Erinnerungsleuchte mitten über dem Display, die dem iPAQ 1915 auch als Ein/Ausschalter dient. Ein nettes Detail, was für mich so ein wenig den weichen Übergang der Produktpaletten der ehemaligen Konkurrenten HP und Compaq in das fusionierte Unternehmen symbolisiert. Und zusätzlich ist dort neben der orangen Ladeleuchte und der grünen Erinnerungsleuchte auch noch eine blaue Diode integriert, die bei eingeschaltetem Bluetooth blau blinkt.
Der 900 mAh LiION-Akku ist wechselbar, und wenn dieser gewechselt wird (was explizit als Option angegeben wird), dann stellt ein NiMH-Akku sicher, dass die Daten erhalten bleiben.
Wer den iPAQ 1940 als mobilen MP3-Player nutzen möchte, der hat (im Gegensatz zum 1915) zwar keinen Stereo-Ohrhörer direkt beiliegen, aber dafür ein Adapter von dem 2,5-mm-Klinkenanschluss des 1940 auf den Standard 3,5mm-Anschluss handelsüblicher Kopfhörer. Und da die Qualität der üblicherweise Geräten beiliegenden Kopfhörer ´eh nich die beste ist, ist dies eine vernünftige Lösung des Problems. Das größere ROM bedingt übrigens auch, daß der MEdia Player 9 direkt im ROM ist und nicht erst nachinstalliert werden muß.
Was den iPAQ 1940 wie eigentlich jeden neueren iPAQ so richtig glänzen lässt, ist einmal mehr das transflektive TFT Display. Klar, scharf, kontrastreich, auch unter ungünstigen Lichtverhältnissen gut zu lesen. Die Konkurrenz hat nichts vergleichbares zu bieten...!
Verwunderlich allerdings, daß das 1940-Display (im Bild rechts) einen leichten Gelb-Stich hat, der besonders bei weißen Hintergründen zu erkennen ist. DerGesamtqualität allerdings tut dies keinen Abbruch. iPAQ ist halt iPAQ, wenn auch innerhalb der Produktreihen Unterschiede sind, alles in allem sind die Displays immer extrem gut.
Was ich HP niemals verzeihen werde, ist die Tatsache, daß entgegen ersten Informationen in der Planungsphase auch der 1930/1940 kein serielles Zubehör verwenden können, also weder Mäuse noch Tastaturen. Man mag dies auf die Produktplatzierung schieben, die für Anwender solcher weitergehender Anwendungen ein höheres Modell vorzusehen scheint, aber nichts desto Trotz ist es ein Punkt, der den Wert des Geräts einschränkt.... Gottseidank allerdings aus meiner Sicht der einzige....!
Preis:
EUR 468,-, World of PPC-Sonderpreis EUR 448,- bei Dietz und FacklerFazit:
HP hat mit dem iPAQ 1940 eine gelungen Gratwanderung aus geringer Größe und Leistung geschaffen. Als PDA für denjenigen, der die klassischen PIM-Anwendungen braucht, der das Gerät möglichst unauffällig und bequem mit sich nehmen will, auf Design und Konnektivität Wert legt, ist er in diesem Segment sicherlich ganz vorn dabei.Einziges echtes Manko: die fehlende Unterstützung für serielles Zubehör wie GPS-Mäuse und Tastaturen, und das ist durch Bluetooth und SDIO auch nicht wirklich wettzumachen. Trotzdem: Für den Alltag ab jetzt mein ständiger Begleiter!
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