ThinkOutside Stowaway Bluetooth-Tastatur

Geschrieben von Andreas Erle (29.10.2004 00:00 CET)

Eine Lösung, die an der Zeit ist. Es gibt schon länger externe Tastaturen für Pocket PCs, und ThinkOutside ist der Hersteller, der einer "echten" Tastatur am nächsten gekommen ist, die ausfaltbaren Tastaturen erreichen fast die Größe einer Notebook-Tastatur, und das Tippgefühl ist ein deutlich angenehmeres als das einer Daumentastatur. Die Infrarot-Varianten waren grundsätzlich funktional, alerdings durch die Tatsache, dass Infrarot nun mal Licht ist und somit per Spiegel und Sonderkonstruktion PDA und Tastatur einander "sehen können" mussten, recht anfällig. Die Lösungen, in denen der PDA auf die Tastatur aufgesetzt wurde, waren in Zeiten schneller Wechsel der Modelle des PDAs vom Kosten-Nutzen-Faktor her ungünstig, weil sie nur an einem PDA der gleichen Serie bzw. des gleichen Herstellers weiter zu verwenden waren. Die Alternative: Bluetooth. Mittlerweile hat so gut wie jeder PDA eine Bluetooth-Schnittstelle, und durch die Tatsache, dass Bluetooth eine geräteübergreifende Norm ist, lässt sich eine Bluetooth-Tastatur über Geräte modelle und -marken hinweg nutzen.

Die Stowaway-Bluetooth-Tastatur ist zusammengefaltet ungefähr so gross wie ein durchschnittlicher PDA. Sie wird zusammen mit einer Kunstledertasche für den Transport und Treibern für Windows Mobile Pocket PCs und Symbian Smartphones geliefert, Treiber für MS Smartphones wie den SDA sind laut Herstellerangaben in Vorbereitung. Der oben querliegende Teil wird ausgeklappt und verwandelt sich zur Halterung für das Endgerät, mit dem die Tastatur verwendet wird. Die Tastatur selber wird durch einen raffinierten Schiebe- und Klappmechanismus in ihre volle Breite gebracht. Nach der Treiberinstallation kann sie direkt genutzt werden.

Da nicht alle Zeichen Platz finden, sind auf der Tastatur zwei andersfarbige Funktions-Tasten (eine in blau, eine in grün) angebracht, die Doppel- und Dreifachbelegungen von Tasten regeln. Die linke, blaue Funktionstaste wählt Shortcuts zu Funktionen und Programmen des PDAs an, während die rechte Sonderzeichen verfügbar macht. Wer halb blind tippt, der bekommt beispielsweise mit <ReFn> und der oberen Tastenreihe exakt die Sonderzeichen, die sonst als Zweitbelegung der Zifferntasten zu bekommen sind. Nimmt man diese intuitive Tastenanordnung und die Tatsache, dass das Tastengefühl der Tastatur hervorragend ist, dann kommt man schnell zu einem Schluss: Mit dem entsprechenden PDA ist man den Grundfunktionen eines Notebooks immer näher. Mails beantworten, Texte schreiben, bei Möglichkeit (wie im Test mit dem iPAQ hx4700) in VGA-Auflösung im Internet surfen, irgendwann vergisst man, vor welcher Kombination an Hardware man sitzt.

Einziger Kritikpunkt: DieKonfiguration ist nicht unbedingt komfortabel. Durch Drücken der <Strg>, <L Fn> und <R Fn>-Taste wird die Tastatur in den erkennbaren Modus geschaltet. Ohne den Bluetooth-Manager manuell aufrufen zu müssen wird die Verbindung über insgesamt vier Klicks hergestellt.

Auf Wunsch kann eine sichere Verbindung initiiert werden, dadurch muss die Tastatur nicht immer in den auffindbaren Modus gesetzt werden. Leider kann sie nur ein Gerät fest gekoppelt verwenden, richtet man eine sichere Verbindung mit einem zweiten Gerät ein, dann ist das erste vergessen. Unproblematisch für den, der mit einem Endgerät hantiert, wer mehrere Bluetooth-Geräte hat, der wird schnell auf die "ungekoppelte" Methode umschwenken.

Hat man es einmal raus, dann ist man aber schnell so weit, dass man schreiben kann. Und wer die Tastatur häufiger nutzt, der wird die Möglichkeit, mit einem Tastendruck mal eben Anwendungen zu starten, heiss und innig lieben lernen.